Vor ein paar Wochen musste ich eine Kollegin vertreten und so hatte ich plötzlich eine ganze Reihe muslimischer Kinder in meinem Religionsunterricht. Das war spannend, denn der Fastenmonat Ramadan hatte gerade angefangen, und die muslimischen Kinder erzählten, was sie davon wussten.
Als ein Kind danach fragte, wie das mit der christlichen Fastenzeit aussähe, war das der Beginn davon, dass wir den christlichen Glauben und den Islam miteinander verglichen. Spannend für die meisten Kinder war, dass auch Muslime daran glauben, dass wir nach unserem Tod vor Gott Rechenschaft ablegen müssten.
Zwei Engel, so die Kinder, würden sich auf die Schultern der Menschen setzen und dann von den guten und den schlechten Taten berichten. Und je nachdem, welche Seite überwiege und vor allem auch, je nachdem, was „Allah“ denken würde, würden die Menschen ins Paradies kommen oder in die Hölle.
Der lebendige Gott, der Gott, den die Bibel beschreibt, ist ein anderer Gott. Er wird als „Jahwe-Shammah“ bezeichnet, was bedeutet: „Gott ist da“. Er ist da, wenn wir Gutes tun, aber auch, wenn wir Böses vollbringen. Er kennt uns durch und durch und ist immer und überall bei uns.
Und er ist ein Gott, der Gutes und Böses nicht gegeneinander aufwiegt, denn niemand kann diesen Test bestehen. Er ist ein Gott, der sich selbst um das Böse in unserem Leben kümmert und uns rein wie Schnee waschen will. Jesus hat den Preis dafür vor langer Zeit schon bezahlt.
Deswegen sagt die Bibel auch: „»Seid nicht bestürzt und habt keine Angst!«, ermutigte Jesus seine Jünger. »Glaubt an Gott und glaubt an mich! Denn im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Sonst hätte ich euch nicht gesagt: Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich zurückkommen, um euch zu mir zu holen. Dann werdet auch ihr dort sein, wo ich bin «“ (Johannes 14,1-3 HfA).
Bist du schon einmal zu einer Gerichtsverhandlung vorgeladen worden? Ich musste ein paar Mal als Zeuge aussagen. Jedes Mal, wenn ich ein Gerichtsgebäude betreten habe, befiel mich ein beklemmendes Gefühl, obwohl ich ja nichts zu befürchten hatte.
Jetzt stell dir einmal vor, du wirst nach deinem Tod auch zu Gericht zitiert. Du machst dir deine Gedanken, was geschehen wird. Wird Gott dann auf einer großen Video-Leinwand alles aufzeigen, was du falsch gemacht hast? Wie wirst du dich dann fühlen?
Und dann stell dir vor, der Richter wartet schon an der Tür auf dich. Dein Herz klopft, als du Schritt für Schritt näher kommst – aber dann geschieht Unglaubliches. Der Richter umarmt dich herzlich und führt dich aus dem Gerichtsraum heraus, denn du wurdest bereits freigesprochen.
Auf dich wartet ein Leben, das wir gerne als „Himmel“ bezeichnen, einem wundervollen Ort, an dem es weder Leid noch Krankheit, weder Sorgen noch Trauer mehr gibt. Und das für immer. Offenbarung 21,4 (HfA) sagt: „Er wird ihnen alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage und keine Schmerzen; denn was einmal war, ist für immer vorbei.“
Ich gebe zu, dass ich auch nach vielen Jahren, in denen ich Christ bin, nur Stückwerk von Gott kenne. Aber ich weiß, dass er mich freigesprochen hat.
Gott kennenzulernen, ist ein lebenslanger Prozess. Obwohl er bei uns ist, können wir das Ausmaß seiner Größe nicht annähernd erfassen. Wir sehen nur ein Abbild wie in einem Spiegel. Aber im Himmel werden wir ihn von Angesicht zu Angesicht sehen!
Deswegen schreibt Paulus auch: „Jetzt sehen wir nur ein undeutliches Bild wie in einem trüben Spiegel. Einmal aber werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich wie Gott mich jetzt schon kennt“ (1. Korinther 13,12 HfA).
Wirst du dabei sein? Du kannst dir deinen Weg nicht verdienen. Du kannst nicht gut genug sein. Aber du kannst das Geschenk von Gott annehmen und ihn auch Stück für Stück kennenlernen.
Sei gesegnet!
„Oh, wie gesegnet ist der Gedanke, dass wir Jesus einmal von Angesicht zu Angesicht sehen werden! Nicht mehr nur durch den Glauben, sondern in der Klarheit der Herrlichkeit – wir werden ihn sehen, wie er ist“ (Charles H. Spurgeon).