Jesus und seine Jünger im Wald

Und du, für wen hältst du Jesus?

Jürgen Ferrary
20. Dezember 2024

Jesus hat seine Jünger einmal eine sehr entscheidende Frage zu sich selbst gestellt: „Und ihr, für wen haltet ihr mich?“ (Markus 8,29a BB). Vorangegangen war die Frage von Jesus an seine Freunde, für wen die Menschen, ihn eigentlich halten würden. „Sie antworteten: »Manche halten dich für Johannes den Täufer, andere für Elija. Wieder andere meinen, dass du sonst einer der alten Propheten bist.«“ (Vers 28).

Wie würdest du die Frage beantworten, wenn Jesus dich fragen würde? Fromme Floskeln, die wir vielleicht fast wie fremde Vokabeln gelernt haben, helfen hier wenig weiter, denn Jesus kann uns ins Herz schauen. Aber bleiben wir doch kurz bei christlichen Fremdworten.

In vielen Gedichten und Liedern kommt ein Wort vor, das auch die Freunde von Jesus benutzen. „Petrus antwortete: »Du bist der Christus.«“ Christus ist das griechische Wort für „Messias“ (Vers 29b). Geht dir das Wort auch so leicht über die Lippen wie mir?

Jesus Christus nennen wir ihn doch meist, als wäre Christus sein Nachname; Jesus der Messias. Jesus der Retter, das verstehe ich gut, Jesus das Licht in die Dunkelheit bringt ebenso. Aber was ist ein Christus, ein Messias? 

Messias oder Christus bedeuten übersetzt: „der Gesalbte“. Das bringt uns vielleicht auch nicht weiter. Gesalbt zu sein bedeutet, geweiht zu sein, für eine Aufgabe bestimmt zu sein. Ein König wird zum Beispiel gesalbt oder ein Geistlicher. 

Dass Jesus als Gesalbter bezeichnet wird, zeigt aber mehr, als dass er für eine bestimmte Aufgabe berufen worden ist. Es ist eine sehr bedeutsame Erklärung, dass Jesus die „ultimative Erfüllung“ der alttestamentlichen Prophezeiungen sein würde.

Wir wissen, dass vor Jesus die Rolle des Hohepriesters in der Stiftshütte eine Rolle war, die geistliche Reinigungsrituale beinhaltete, damit der Priester das Allerheiligste betreten und ein Opfer vor Gott darbringen konnte. Der Hohepriester wurde für diese Aufgabe ausgesondert und betrat diesen Teil der Stiftshütte mit einem Seil und einer Glocke um die Hüfte, für den Fall, dass er vor Gottes Heiligkeit für unrein befunden und erschlagen werden würde.

Im Alten Testament bezeichnen mehrere Bibelstellen und Prophezeiungen den künftigen Messias als Priesterkönig und wahren Hohepriester der Juden – etwa in 1. Mose 14,18 und 2. Mose 28,1 (siehe auch Hebräer 4,7) oder im Psalm 110. Jesus ist derjenige, der diese Aufgabe als Hohepriester nicht nur übernommen, sondern vollendet hat. 

In Hebräer 4,14 (BB) heißt es: „Wir haben einen großen Hohepriester, der alle Himmel durchschritten hat: Es ist Jesus, der Sohn Gottes. Lasst uns also an dem Bekenntnis zu ihm festhalten!“ Viel Theorie heute. 

Wenn Jesus also der Messias ist, der Gesalbte, der Hohepriester, der nicht nur vor Gott für uns einsteht, sondern ein Opfer dargebracht hat (nämlich sich selber), das nie wiederholt werden muss, dann bedeutet das, dass wir mit Mut und Zuversicht vor den Thron Gottes treten können. „So können wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden. Und so werden wir zur rechten Zeit Hilfe bekommen“ (Hebräer 4,16). 

Das klingt auch nach frommen Vokabeln, aber mach dir einmal bewusst, was das bedeutet. Du kannst, so wie du bist, vor Gottes Thron treten, als sein Kind und nicht als Bittsteller. Und das, weil Jesus den Weg freigemacht hat, das kleine Baby, das wir in der Krippe feiern. Er ist der Messias, der Christus, der Mittler zwischen Gott und uns, der Hohepriester und der König. 

Zumindest nennt ihn die Bibel so. Die Frage bleibt: „Und du, für wen hältst du Jesus“ – ganz persönlich in deinem Leben? Für eine alte Legende? Für eine Tradition? Einen guten Mann? Oder für den Christus?

Sei gesegnet!

„Diejenigen, die an Jesus als den Messias glauben, haben eine großartige Zukunft“ (Arnold Fruchtenbaum).

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