Solange Jesus mit im Boot ist …

Jürgen Ferrary
15. November 2024

Tieferes Vertrauen?

Manchmal denke ich mir, die Menschen, die Jesus damals noch erlebt haben, hatten es doch viel einfacher als wir. Ich meine, wenn ich mal so ein richtiges Wunder erleben würde, dann hätte ich sicherlich auch ein tieferes Vertrauen, als ich es jetzt habe. Leider ist das ein Irrglaube. Denn die Menschen damals waren genauso wankelmütig, wie wir das heute auch oft sind. Gestern haben wir uns eine Passage angeschaut, in der die Freunde von Jesus in Seenot geraten sind, als sie mit dem Boot auf die andere Seite des Sees übersetzen wollten.

Jesus folgen

Eigentlich war schon der Anfang anders, denn die Freunde wollten nicht von sich aus übersetzen: „Jesus stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm“, so heißt es in Matthäus 8, 23 (BB). Es war nicht so, wie es bei uns im Leben oft läuft. Wir tun etwas, und dann, wenn plötzlich die Not groß wird, schreien wir nach Gott.

Die Freunde damals taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Und sie hatten eine ganze Reihe Wunder direkt vorher und die Wochen und Monate davor erlebt. Sie hatten erkannt und hatten bekannt, dass Jesus der von Gott versprochene Retter war.

Angst vorm Sterben

Ja, viele hatten auch eine Ahnung, was es bedeutete, dass Gott Mensch wurde und mitten unter ihnen auf der Erde weilte. Und dennoch hatten sie kein Vertrauen. Dennoch jammerten sie, als die Wellen gegen das Boot schlugen. Nicht so, wie es oft Leute tun, sobald es ungemütlich wird oder weil es zum Charakter dazugehört.

Diese Männer damals hatten eine furchtbare Angst davor zu sterben. Kaum einer konnte in dieser Zeit schwimmen, und bei so hohem Wellengang wären die Überlebenschancen beim Kentern des Bootes ziemlich gering gewesen. Man kann ihre Angst also verstehen.

Aber nur vom Verstand her: Glauben wir wirklich, dass Gott seinen eigenen Sohn jämmerlich ertrinken ließe? Glauben wir wirklich, dass der, der Macht über die Mächte und Gewalten dieser Erde hat, in dieser Situation keine Wunder heute tun könnte?

Gott ist Liebe

Die Freunde damals zweifelten. Also ist es nur menschlich, wenn wir in bestimmten Situationen auch den Glauben verlieren und zweifeln. Die Frage ist aber ernst gemeint. Glaubst du, dass das Boot untergeht, solange Jesus mit am Bord ist?

Würde Gott wirklich so etwas zulassen? Dann wäre er ein ziemlich merkwürdiger Gott, aber nicht solch einer, wie die Bibel ihn beschreibt, ein Gott, der von Anfang an – aus Liebe – den Menschen hinterhergeht, nachdem diese ihm den Rücken zugedreht haben, ein Gott, der um das Herz der Menschen wirbt, ein Gott, der Türen öffnet, Siege schenkt, Mutlose aufbaut, Kranke heilt, ein Gott, der so sehr liebt (5. Mose 6, 15), dass ihn die Bibel beschreibt mit den Worten: „Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4, 16).

Solange Jesus mit an Bord ist …

Solange Jesus mit an Bord ist, kannst du sicher sein, dass das Boot nicht untergeht. Es mag sein, dass die Wellen sich schlagen, die Szene bedrohlich ist. Es mag sein, dass die Angst dich packt und du denkst, es ginge nicht weiter. Aber du wirst erleben, dass das Schiff nicht sinkt.

Es tut uns gut, wenn wir lernen, Vertrauen zu Jesus zu haben, denn bedrohliche Situationen kann es immer irgendwann geben, auch ganz plötzlich, auch ganz unvorbereitet. Und dann ist es gut, wenn man einen wirklich festen Glauben im Herzen hat, der sagt: „Mag die Zeit auch noch so schwer sein, mag der Sturm auch noch so toben, mit Jesus an Bord werde ich nicht untergehen!“

Sei gesegnet!

„Unser Leben ist oft eine stürmische Reise. Wir dürfen jedoch immer darauf vertrauen: Wir werden nicht untergehen. Gott selbst ist das Meer, auf dem wir rudern“ (Dario Pizzano).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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