Frau hält die Bibel in der Hand

Sei du selbst das Geschenk

Jürgen Ferrary
12. Dezember 2024

„Jesus hasst die Sünde, aber er liebt die Sünder!“, diesen Spruch habe ich als junger Christ immer und immer wieder zu hören bekommen. Er klingt bis heute merkwürdig in meinen Ohren, denn ich bringe meinen Kindern schon bei, dass Hass nichts Gutes ist. Aber ich verstehe, was der Spruch bedeutet. 

Jesus und Sünde, das ist wie Feuer und Wasser, das passt einfach nicht zusammen. Dennoch liebt er uns Menschen, obwohl wir uns immer wieder für den falschen Weg entscheiden und das tun, was die Bibel Sünde nennt.

Jesus ist genau deswegen auf die Welt gekommen, um die, die vom Weg abgekommen sind, wieder zurückzuführen. Er heilte, er baute auf, er vertrieb „böse Geister“, er war ein wahrer Freund. Jemand hat einmal gesagt: „Ein wahrer Freund kommt rein, wenn alle anderen rausgehen. Ein wahrer Freund reibt es einem nicht unter die Nase, wenn man einen Fehler macht. Er hilft, ihn auszumerzen.“

Genau das hat Jesus getan, und weißt du was? Genau das sollten wir auch tun. Paulus schreibt: „Weil Gott so gnädig ist, hat er euch durch den Glauben gerettet. Und das ist nicht euer eigener Verdienst; es ist ein Geschenk Gottes“ (Epheser 2,8 HfA).

Auch du und ich brauchen die Gnade Gottes, denn auch wir sind nicht fehlerfrei. Und weil wir die Barmherzigkeit Gottes erleben dürfen, sollen wir barmherzig anderen gegenüber sein. Das bedeutet nicht, dass wir einfach so tun, als würden sie keine Fehler machen. 

Aber so, wie unsere Herzen Heilung brauchen, so brauchen es die Herzen anderer auch. Wenn wir also barmherzig sind, wenn wir anderen aufhelfen, die gestrauchelt sind, wenn wir andere ermutigen, dann berühren unsere Taten Gottes Herz ganz besonders. 

Die Frage ist, ob wir sensibel sind, für die Bedürfnisse anderer. Auch wir sollen die Sünde ablehnen, aber Sünder lieben. Aber Vorsicht: Wenn du das wirklich tust, mit offenen Augen durch den Tag zu gehen, andere zu trösten, ihnen aufzuhelfen, wenn sie gefallen sind, sie auf den richtigen Weg zurückzubringen, dann wirst du in deinem Leben nicht in der Lage sein, Gottes Güte zu entkommen. 

Er will und er wird dich damit überschütten. Gott hat dir Menschen an die Seite gestellt, in deren Leben du als Freund eine ganz besondere Rolle spielst. Und weil er das getan hat, kann und wird er deine Worte der Ermutigung nehmen, um diesen Menschen Heilung in Kraft zu schenken.

Wenn du Gott darum bittest, dir zu zeigen, wer diese Freunde sind und wen du aufrichten kannst in deinem Leben, dann wirst du zum Werkzeug Gottes, weil du seine Liebe, Gnade und Barmherzigkeit weitergibst, du wirst aber auch zum Empfänger dieser Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes, denn Gott weiß: Du kannst nur weitergeben, was du selber hast. 

Anstatt also nur Geschenke zu verschenken, sei du selbst das Geschenk. Mehr Menschen brauchen dich, als du glaubst! 

Sei gesegnet!

„Du hast den Verstand geschenkt bekommen, Gott zu erkennen und Gutes zu tun“ (Dario Pizzano).

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