Ostern ist eine gute Gelegenheit, wenn nicht sogar die Gelegenheit schlechthin, anderen vom Glauben zu erzählen. Wenn du erlebt hast, dass Jesus wirklich am Kreuz gestorben ist, um dich mit Gott zu versöhnen, wenn du glaubst, dass er auferstanden ist und damit die Macht des Todes besiegt hat, dann hast du die großartigste Botschaft, die es gibt, in deinem Herzen. Warum also nicht anderen davon erzählen?
Bei mir gab es, seit ich Christ geworden bin, immer Wellen. Am Anfang war ich voller Eifer, wollte jedem sagen, was sich bei mir im Leben verändert hat, aber das flachte dann irgendwann ab. Ich habe eine ganze Menge Gegenwind bekommen.
Leute haben mich mitleidig angelächelt oder sogar ausgelacht. Andere haben mich plötzlich gemieden. Dazu kam, dass es ja irgendwie in unseren Zeiten politisch nicht mehr korrekt zu sein scheint. Toleranz ist das große Stichwort.
Wir leben heute in einer Welt, in der wir niemanden in Verlegenheit bringen sollen, in einer Kultur, in der es gesellschaftlich unkorrekt ist, ein Thema anzusprechen, das jemandem unangenehm sein oder ihn in Verlegenheit bringen könnte; wenn wir das tun, löst das eine Reihe von Reaktionen und Gefühlen aus und führt dazu, dass wir abgelehnt werden.
Der alte Paulus schreibt schon: „Mit der Botschaft vom Kreuz ist es nämlich so: In den Augen derer, die verloren gehen, ist sie etwas völlig Unsinniges; für uns aber, die wir gerettet werden, ist sie ⸂der Inbegriff von⸃ Gottes Kraft“ (1. Korinther 1,18 BB).
Durch die Reaktionen meiner Mitmenschen wurde ich schweigsamer und habe eher darauf gewartet, dass man mich auf meinen Glauben ansprach. Das tun andere aber eher selten, selbst die, die Interesse haben und offen sind für das Evangelium.
Heute mache ich keinen Hehl daraus, was ich glaube, und lebe sehr gut damit. Ich trage gerne T-Shirts mit „fluffigen“ Sprüchen und erzähle davon, was ich mache und was ich glaube. Natürlich gibt es Leute, die deswegen eher einen Bogen um mich machen, um dem Thema Glauben aus dem Weg zu gehen.
Aber es gibt eben auch die anderen, die plötzlich ankommen und mich bitten, für sie zu beten, die mich nach meiner Meinung fragen, die mir in einem Gespräch signalisieren, dass sie meine Andachten kennen (und sogar schon mal welche gelesen haben).
Mich ermutigen Worte von Paulus, die er im selben Brief etwas später schreibt: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat das Wachstum geschenkt. Es ist nicht so wichtig, wer pflanzt und wer begießt; wichtig ist allein Gott, der für das Wachstum sorgt. Von Gottes Mitarbeitern ist einer so notwendig wie der andere, ob er nun das Werk beginnt oder weiterführt. Jeder wird von Gott den Lohn für seine Arbeit bekommen, der ihm zusteht“ (1. Korinther 3,6-8 HfA).
Wenn wir die Hand ausstrecken, pflanzen und gießen, wissen wir nicht, welche Art von Wachstum Gott im Leben derer, mit denen wir sprechen, hervorbringen wird. Wir wissen nicht, was Gott bereits in ihrem Leben zu kultivieren begonnen hat, welche Samen bereits gepflanzt wurden und wie unsere Worte und Taten das gießen, was Gott in ihnen wachsen lässt.
Ostern ist vielleicht die beste Zeit, anderen vom Glauben zu erzählen. Tu es und sei doch einfach mal politisch nicht korrekt!
Bete, dass Gott dir deine Angst nimmt. Und bete darum, dass Gott dir Menschen zeigt, die offen sind für seine Botschaft. Und dann sei einfach du selbst, den Rest erledigt Gott schon.
Sei gesegnet!
„Die Kreuzigung und Auferstehung Jesu sind die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte und die wichtigsten Ereignisse für das persönliche Leben“ (Ulrich Parzany).