Basketball-Spiel
Mein Sohn Joshua spielt gerne und – wie ich finde – ziemlich gut Basketball. Er hat in einem Verein angefangen zu trainieren, aber wann immer es geht, steht er irgendwo vor einem Korb und dribbelt und wirft. Selbst auf Zypern im Urlaub ist er einfach zu fremden Jungs gegangen und hat gefragt, ob sie zwei gegen zwei spielen wollen.
Jetzt stell dir folgende Situation vor: Joshua und ein zweiter Junge stehen nach der Schule auf dem Basketball-Feld und suchen jeweils nach einem Mitspieler. Am Rand stehen ein paar andere Jungs und bieten sich an. Zwei von denen sind größer als die anderen, also würde man denken, dass sie die erste Wahl sind.
Der Junge mit der Brille
Ein Junge ist kleiner. Er trägt eine Brille, hat Pickel, trägt eine Zahnspange und sieht insgesamt nicht ganz so sportlich aus, wie die anderen. Es kommt zur Wahl, und Joshua wählt genau diesen Jungen aus, denn er weiß, was die anderen nicht wissen.
Der Junge mit der Brille mag beim ersten Blick nicht den allerbesten Eindruck machen, aber Joshua weiß, er ist der beste Spieler der ganzen Schule. Der Junge trägt die Begabung aller großen Basketballspieler der NBA in sich. Vielleicht staunen die anderen Jungen erst einmal, vielleicht gibt es den einen oder anderen dummen Spruch, aber das alles stört Joshua gar nicht.
Joshua schämt sich nicht
Joshua lässt sich nicht verunsichern und schämt sich nicht für seine Wahl. Er denkt sich: Wartet nur ab, bis das Spiel losgeht, dann werdet ihr sehen, dass ich die bessere Wahl getroffen habe. Auch, wenn alle sagen, er hätte die falsche Wahl getroffen, so weiß Joshua dennoch: Ich werde gewinnen!
So ähnlich muss es Paulus gegangen sein, als er seinen Brief an die Gemeinde in Rom geschrieben hat. Er muss ähnliche Gefühle über die gute Nachricht von Jesus gehabt haben, denn er schreibt: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen“ (Römer 1, 16 LUT).
Sieg auf meiner Seite
Paulus sagt nichts anderes als: „Ihr könnt sagen, was ihr wollt, ihr könnt mich auch auslachen, mich verspotten oder beleidigen, aber ich weiß, ich habe mit dem Evangelium, mit der guten Nachricht von Jesus Christus. die beste Wahl meines Lebens getroffen. Wartet nur ab, bald schon werdet ihr es sehen!“
Paulus weiß. Ihr könnt mich auslachen, ihr könnt mich verspotten, aber ich weiß den Sieg auf meiner Seite, deswegen schäme ich mich nicht, ganz gleich, wie ihr reagiert. Und vergiss nicht, er schreibt den Brief nach Rom, der Stadt, die den größten Einfluss und die größte Macht zu der Zeit hatte: „Ich schäme mich nicht für die gute Nachricht!“
Die Kraft des Evangeliums
Warum? Weil Paulus weiß, dass diese Botschaft die Kraft zur Veränderung hat, die Kraft freizusetzen, die Kraft Licht in die Dunkelheit von Leben zu bringen, die Kraft zu retten und mit Gott zu versöhnen. Paulus weiß: Diese Botschaft hat die Kraft, ganze Biografien, Familien, ja ganze Städte, Länder und selbst den ganzen Globus zu verwandeln.
Also weiß er: Es gibt nichts, wofür er sich schämen muss. Das Evangelium hat Kraft, rettende Kraft. Durch diese gute Nachricht gehen Menschen vom Tod zum Leben, gehen vom Blindsein zum Sehen, von der Mutlosigkeit zum Mut.
Deswegen schämt Paulus sich nicht. Die Frage ist: Tun wir es? Kratzt es an unserem Herzen, wenn andere uns für altbacken halten oder für fromme Spinner? Tut es uns weh, wenn andere uns auslachen und verspotten? Oder leben wir mit dem Selbstbewusstsein, das mein Sohn hat, wenn er den richtigen Spieler gewählt hat oder von Paulus, der weiß, dass er die beste Entscheidung seines Lebens getan hat, als er Jesus in sein Leben einlud?
Sei gesegnet!
„Gott nötig haben ist nichts, dessen man sich schämen müsste, sondern es ist die Vollkommenheit, und es ist am traurigsten, wenn etwa ein Mensch durchs Leben ginge, ohne zu entdecken, dass er Gott nötig hat“ (Sören Aabye Kierkegaard).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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