Immer wieder habe ich Menschen getroffen, die mir sagten, sie würden erst dann zu Gott kommen, wenn sie ihr Leben in Ordnung gebracht hätten. Man müsse ja erst mit sich selbst „ins Reine“ kommen und Sachen „in Ordnung“ bringen, bevor man Gott kennenlernt. Das ist ein Mythos, der ebenso alt wie falsch ist.
Wenn du meinst, dass du dein Leben erst in Ordnung bringen musst, bevor du zu Gott kommst, dann ist das so, als würdest du dein Geschirr waschen, bevor du es in die Spülmaschine stellst (gut, ich kenne Leute, die auch das tun). Oder du würdest erst deine Wohnung aufräumen und sauber machen, bevor du die Putzfrau hineinlässt.
Das macht keinen Sinn. Die Wahrheit ist, dass Gott nicht darauf wartet, dass wir unser Leben in Ordnung bringen, bevor wir zu ihm kommen. Vielmehr können und sollen wir so kommen, wie wir sind, damit er Dinge in Ordnung bringen kann.
Der Tod und die Auferstehung von Jesus sind der Beweis dafür. Ich habe einmal eine Postkarte gesehen, auf der Jesus am Kreuz hing. Übersetzt stand auf der Karte etwa: Bevor Jesus starb, streckte er seine Arme aus und sagte: „So sehr lieb ich dich!“
Weil er dich und mich so liebt, lädt er uns ein, so zu kommen, wie wir sind. Das Wichtige ist aber, dass wir kommen und nicht unser Leben lang von einer gewissen Distanz zuschauen. Psalm 53,4a (BB) sagt: „Vom Himmel her wird er mir seine Hilfe schicken …“
In einer anderen Übersetzung heißt es: „Er wird Hilfe vom Himmel senden, um mich zu retten – wegen seiner Liebe“ (TLB). Und das hat Gott an Ostern getan. Und genau deshalb dürfen wir mit all unseren Fehlern, unserem Chaos und unserem Versagen zu Gott kommen.
Meine Beobachtung ist aber leider, dass es einen gehörigen Teil auch von Christen gibt, die das in der Theorie wissen, in der Praxis aber nicht leben. Das ist sehr schade, denn wenn wir mit unseren Schwächen nicht zu Jesus gehen, dann kann er uns nicht verändern.
Er kann uns das, was wir falsch gemacht haben, nicht wieder in Ordnung bringen. Er kann uns nicht auf den richtigen Weg zurückführen, wo wir falsch abgebogen sind. Er kann uns nicht von innen nach außen verändern und uns keinen Anker geben, der uns festen Halt gibt.
Das ist schade, denn dann werden wir weiterhin wie in einer Nussschale im Unwetter über das Meer unseres Lebens gleiten und immer wieder aus eigener Kraft versuchen, gegen den Sturm anzurudern. Jesus will nicht nur unser Leben in Ordnung bringen, er will vor allem uns in Ordnung bringen.
Vielleicht bist du jemand, der das schon verstanden hat (Halleluja) und hast dies schon erlebt, dass du zu Jesus kommen kannst, wie du bist. Aber vielleicht kennst du Menschen, die glauben, dass Gott sie niemals lieben könnte, weil ihr Leben ein einziges Chaos ist. Aber du weißt, dass Gott sie einlädt, so zu kommen, wie sie sind. Teile mit ihnen die Gute Nachricht von Jesus.
Lade sie ein, mit dir an Ostern in die Kirche zu gehen, es gibt so viele gute Veranstaltungen rund um das Fest. Es ist eine kleine Geste – aber eine, die für die Ewigkeit einen Unterschied machen kann.
Denke einmal darüber nach und schau, wen Gott dir aufs Herz legt.
Sei gesegnet!
„Jesus nimmt dich so an, wie du bist, aber er liebt dich zu sehr, um dich so zu lassen“ (Dwight L. Moody).