Vor ein paar Tagen habe ich meiner Andacht die Frage gestellt: „Für wen hältst du Jesus?“ Eine wichtige Frage. Ist er das kleine, hilflose Baby für dich, das dort in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt? Ist es der kleine Junge, der mit 12 Jahren die Gelehrten im Tempel in Staunen versetzt?
Oder der Revolutionär, der die Normen seiner Zeit durchbricht? Ist er der Wundertäter, bei dem du damit rechnest, er würde heute noch übernatürlich in dein Leben eingreifen oder eher der Lehrer, der den Menschen Moral und Anstand beibringt?
Ist er der schwache, sterbende Leidensmann, der am Kreuz sein Leben hingegeben hat oder der siegreiche Überwinder, der auferstanden ist und heute lebt? Oder von allem ein bisschen?
Jesus weiß ganz genau, wer du für ihn sein sollst, sein Freund! Er sagt: „Und ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch aufgetragen habe. 15Ich nenne euch nicht mehr Diener; denn einem Diener sagt der Herr nicht, was er vorhat. Ihr aber seid meine Freunde; denn ich habe euch alles anvertraut, was ich vom Vater gehört habe“ (Johannes 15,14-15 HfA).
Ja, es ist wahr: Der Sohn Gottes, der Schöpfer der Welt und der Retter der Welt, der wunderbare König und Friedefürst möchte dein Freund sein! Die Freunde von Jesus vor 2000 Jahren wussten, dass sie geliebt, angenommen, vergeben und frei waren (Römer 8,28; Hebräer 2,18). Aber weißt du das auch?
Was bedeutet es jetzt, dass Jesus uns zu seinen Freunden haben möchte? Ein hilfreicher Weg, um Antworten auf diese Fragen zu finden, ist ein Blick auf die Jünger Jesu, die die meiste Zeit mit ihm verbrachten. Von der Zeit an, als Jesus Simon Petrus kennenlernte, wichen sie nur selten von der Seite des anderen. Jesus wohnte sogar in Simon Petrus‘ Haus in Kapernaum – sie waren enge Freunde, die ihre Höhen und Tiefen hatten.
Überhaupt war Petrus ein „besonderer Freund“. Er enttäuschte Jesus immer wieder. Aber Jesus ließ ihn nicht fallen, sondern „formte“ ihn. Er las ihm nicht die Leviten oder schimpfte, er veränderte ihn. Und später gab er ihm sogar den Auftrag, auf „seine Schäfchen“ aufzupassen, aber nicht, bevor er ihn dreimal gefragt hatte, ob Petrus ihn lieb haben würde (Johannes 21).
Was für eine Frage für jemanden, der alles weiß. Es steckt aber eine ganz tiefe Wahrheit darinnen. Wenn Jesus sagt, wir wären seine Freunde, wenn wir tun, was er uns aufgetragen hat, dann verlangt er von uns nicht, fehlerfrei zu sein. Er fragt nach der Ausrichtung unseres Herzens.
Nicht der ist sein Freund, der keine Fehler macht, sondern der, der sein Herz nach ihm ausrichtet. Ein Freund ist jemand, der den anderen da ist, immer und zu jeder Zeit – und zwar auch dann, wenn der Freund ihn enttäuscht oder einen Fehler gemacht hat.
Jesus bietet dir solch eine Freundschaft an. Und wenn du jetzt denkst, du hättest das ja schon unendlich oft gehört, dann fordere ich dich jetzt heraus. Denke einmal darüber nach, wie ein wirklich großartiger Freund für dich in deinem Leben sein sollte. Und dann vergleiche dies mit deiner Beziehung zu Jesus.
Darf Jesus solch ein Freund überhaupt sein? Darf er sich in dein Leben einmischen? Dir Rat geben, dich auch mal zurechtweisen, aber auch dir seine Hand reichen, dir helfen, einfach so, weil er dich gern hat? Und du? Wie verhältst du dich deinem besten Freund gegenüber und wie verhältst du dich Jesus gegenüber?
Und damit meine ich alle Bereiche: Zeit, Geld, Begabungen, offene Ohren und ein ebenso offenes Herz. Weihnachten kann ein romantisches, wunderschönes Fest sein oder die Geburtstagsfeier deines besten Freundes. Wer ist Jesus für dich?
Sei gesegnet!
„Welche Stelle nimmt Jesus in unserem Leben ein? Ist er nur ein Passagier, den man im letzten Augenblick aufweckt, oder ist er der Kapitän, der das Schiff steuert und die Stürme meistert? Ist er mein Freund, mein Herr, mein Retter, dem ich meine Freuden und Leiden anvertraue, bei dem ich Trost und Frieden suche und bei dem ich Kraft finde zum Weitergehen?“ (John Graz).
