Eine Handvoll nach der anderen
Kennst du das auch, dass du vor dem Fernseher sitzt, die Schokolade liegt vor dir, und du kannst nicht anders, als ein Stück nach dem anderen aufzuessen, bis die Tafel verschwunden ist? Eine andere Verführung am Abend ist die Tüte Chips. Vielleicht denkst du dir: Ich esse nur eine Handvoll, aber nach der einen Hand kommt die nächste und die nächste. Ich weiß, ich muss auf mein Gewicht aufpassen, denn mein Übergewicht kann ganz schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Dennoch schaffe ich es oft nicht, nein zu sagen, nach einem Stück oder einer Handvoll aufzuhören.
Ausreden
Und schnell suche ich nach Ausreden: „Da haben die so Zeugs reingepackt, dass man gar nicht anders kann, als weiter zu essen, bis einem schlecht ist oder die Tüte leer!“ Machen wir uns nichts vor, es geht nicht nur um Süßigkeiten. Wir Menschen haben einen Hang, Dinge zu tun, von denen wir wissen, dass sie nicht in Ordnung, nicht hilfreich oder nicht gesund sind.
Fromm gesprochen bedeutet das: Wir Menschen haben einen Hang zu sündigen. Vielleicht hast du nicht mit Übergewicht zu kämpfen, aber mit Sicherheit gibt es Dinge in deinem Leben, von denen du dir wünschen würdest, dass du sie nicht hättest oder tätest.
Finger in die Wunde
Der Jakobusbrief legt seinen Finger quasi mitten in diese, unsere Wunde. Dort heißt es: „Glückselig ist derjenige, der standhaft bleibt, wenn er auf die Probe gestellt wird. Denn nachdem er sich bewährt hat, wird er den Siegeskranz empfangen“ (Jakobus 1, 12 BB).
Wir können unser Verhalten auf den Teufel schieben und sagen, dass der uns verführen würde, aber die Wahrheit ist: „Wir werden von unseren eigenen Begierden gelockt und verführt, die aus unserem Fleisch aufsteigen und sich in den besonderen Begierden manifestieren, die jeden von uns antreiben“ (so der US-amerikanische Pastor Scott Davis).
Gegengift
Das Gegengift finden wir in Römer 12, 2 (NLB), wo es heißt: „Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln.“ Und der einzige Weg, uns von Gott verwandeln zu lassen, ist es, dass wir uns von Gott verwandeln lassen, indem wir eine enge Beziehung zu ihm pflegen. So ist das nun einmal.
Noch eine Bibelstelle: „Da wir von so vielen Zeugen umgeben sind, die ein Leben durch den Glauben geführt haben, wollen wir jede Last ablegen, die uns behindert, besonders die Sünde, in die wir uns so leicht verstricken. Wir wollen den Wettlauf bis zum Ende durchhalten, für den wir bestimmt sind. Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt. Er war bereit, den Tod der Schande am Kreuz zu sterben, weil er wusste, welche Freude ihn danach erwartete. Nun sitzt er an der rechten Seite von Gottes Thron im Himmel!“ (Hebräer 12, 1-2 NLB).
Lass los
Egal, ob es die Chips vor dem Fernseher sind oder die „üble“ Sünde, von der du nicht lassen kannst. Bitte vergiss eines nicht: Genau dafür ist Jesus am Kreuz gestorben. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben – und er hat nicht nur die Strafe, die wir verdient hätten, getragen, sondern auch unsere Scham.
Er ist die Tür, selbst eingetretene Pfade zu verlassen. Jesus ist der Weg, der in die Freiheit führt. Er ist der Notausgang aus Situationen, in denen wir denken, wir stecken in einer Sackgasse fest.
Eingestehen
Unsere Aufgabe ist es, uns selbst einzugestehen, dass wir nur Menschen sind und unsere Fehler haben. Das ist manchmal schon schwer genug. Schritt zwei ist es, Dinge loszulassen und diese Jesus hinzuhalten – nicht die Chips-Tüte oder die Schokolade, wohl aber unser Suchtverhalten, unser Unvermögen von der Sünde zu lassen, unseren Hang zum Lästern, unser explosives Ego, unsere Augen, die heimlich im Internet schauen, was sie nicht schauen sollten und so weiter.
Alles, was dich bindet, hält dich nicht nur fest, es hält dich davon ab, dein Leben wirklich genießen zu können, frei zu sein, durchzuatmen. Deswegen tu es wie Elsa aus dem Disney-Film „Die Eiskönigin“: „Ich lass los, lass jetzt los …“
Sei gesegnet!
„Glauben bedeutet – verlassen, um zu finden, ablassen, um zu beginnen, loslassen, um zu ergreifen, sich verlassen, um sich zu gewinnen“ (Hans-Joachim Eckstein).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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