Menschen im Gebet

Hast du dein „Ja“ gefunden?

Jürgen Ferrary
9. März 2025

Ich bin jetzt seit über 30 Jahren Christ und habe eines festgestellt: Willst du, dass Gott in dein(em) Leben spricht? Willst du, dass er dich an die Hand nimmt und leitet, dann finde dein „Ja“ zu ihm, noch bevor du betest. Damit meine ich dein grundsätzliches „Ja“, Jesus als deinen Herrn anzunehmen, denn ohne das geht es nicht. Ich meine aber auch dein „Ja“ als Christ, das zu tun, was Gott dir sagt.
Vielleicht bist du jetzt etwas verwirrt, aber meine Erfahrung ist, dass es viele Christen gibt, die wissen, dass es Gott gibt, die davon ausgehen, dass er Gebete hört und hoffen, dass er in ihr Leben eingreift, aber nur so, wie sie es gerne hätten.

Sie erbitten viel von Gott, rechnen aber nicht damit, dass Gott auch etwas von ihnen erbittet. Wenn du möchtest, dass Gott zu dir spricht, dann sage ihm: „Gott, ich bin bereit, das zu tun, was du willst, dass ich es tue!“ Bist du wirklich bereit dazu?

Gott hat vor einigen Jahren deutlich zu mir gesprochen. Ich war Pastor einer wunderbaren Gemeinde, in der ich mich sehr wohlgefühlt habe. Aber Gott hat gesagt: „Verlasse den Job. Ich möchte, dass du als Religionslehrer an die Schule gehst!“ Das war ein regelrechter Schock. Ich mag Veränderungen nicht. Außerdem musste ich noch einmal auf die Schulbank und ein Zusatzexamen machen. Und das mit knapp 50 Jahren.

Heute bin ich sehr dankbar für diesen neuen Lebensabschnitt. Und heute fällt es mir deswegen leichter zu beten: „Jesus, was immer du willst, ich werde es tun!“

In Lukas 8,15 (HfA) heißt es: „Aber dann gibt es auch Menschen, die sind wie der fruchtbare Boden, auf den die Saat fällt: Sie hören Gottes Botschaft und nehmen sie mit aufrichtigem und bereitwilligem Herzen an. Sie halten treu daran fest, lassen sich durch nichts beirren und bringen schließlich reiche Frucht.“

Ich dachte lange Zeit, das Gleichnis von Jesus in Lukas 8 beziehe sich auf unterschiedliche Menschen: diejenigen, die widerstandsfähig sind, diejenigen, die oberflächlich sind, diejenigen, die beschäftigt sind, und diejenigen, die gut sind.

Das ist sicherlich eine Seite der Medaille. Heute denke ich, dass es sich auch um die verschiedenen Einstellungen eines Menschen handelt. Du kannst alle vier Haltungen an einem Tag haben! Morgens denkst du: „Gott, ich will dich nicht hören, weil ich weiß, was du sagen wirst.“ Und im nächsten Moment sagst du: „Herr, sprich zu mir, schnell.“ Dann hörst du es und findest es gut, aber du unternimmst nichts damit.

Vielleicht beginnt die Frucht in deinem Leben zu wachsen, aber dann wirst du mit deinem Job, der Schule oder deinen Kindern beschäftigt, und die Unkräuter wachsen. Dann gibt es Zeiten, in denen du sagst: „Gott, was auch immer du willst. Ich bin dir völlig offen.“

Gott wünscht es sich so sehr, dass wir eine Haltung der Offenheit und des Gehorsams haben, auch wenn uns das Wort nicht gefällt. Er möchte in unser Leben sprechen, er möchte uns segnen, uns Türen öffnen, uns vor dem Scheitern bewahren. Er möchte, dass wir in unserem Leben Frucht bringen – in all unseren Lebensbereichen, in unserer Familie, unseren Freundschaften, deinem Job, in deiner Beziehung zu Gott.

Frucht bringen heißt nichts anderes, als erfolgreich zu sein. Wie bringen wir Frucht? Indem wir das tun, was Jesus in Lukas 8,15 gesagt hat: hören, bereitwillig und mit aufrichtigem Herzen annehmen, treu daran festhalten und sich nicht beirren lassen. Dann bringen auch wir gute Frucht.

Die Frage ist, wie ich sie am Anfang schon gestellt habe: Findest du dein „Ja“ dazu?

Sei gesegnet!

„Wir beantworten Christi Ruf nicht mit ´wahroder ´falsch, sondern mit ´jaoder ´nein“ (Karl Barth).

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