Mann im Anzug mit Kravatte

Harte Prüfungen

Jürgen Ferrary
3. Februar 2025

Jeder von uns hat in seinem Leben Herausforderungen und Prüfungen zu bestehen, sowohl die, die zur Ausbildung dazugehören, aber auch das Leben verlangt so einiges von uns ab. Als ich Christ wurde, dachte ich: Jetzt wird dein Leben einfach. Jetzt hast du Gott an deiner Seite, und von nun an wirst du dich von Kronleuchter zu Kronleuchter des Erfolgs und des Wohlbefindens schwingen.
Leider funktioniert das Leben so nicht. Und leider hat Gott so etwas auch nie versprochen. Ganz ehrlich: Das Leben ist und bleibt voller Herausforderungen und Prüfungen, ganz gleich, ob du mit Jesus lebst oder nicht.

Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied: Gott wird in deinem Leben diese Herausforderungen zulassen, aber er wird es nicht zulassen, dass sie zu groß für dich werden. Und er wird immer bei dir sein. Seine Hand ist immer nur ein Gebet entfernt.

Warum also lässt Gott uns erleben, was wir erleben?

Durch Prüfungen, Herausforderungen und Versuchungen entwickeln wir eine geistliche Reife. Wie? Indem wir während dieser Zeiten die richtigen Entscheidungen treffen, während wir gehorsam sind. Es ist ein bisschen wie beim körperlichen Training.

Du absolvierst dein Programm und wirst dadurch stärker. Wenn du ein gewisses Level erreicht hast, veränderst du dein Programm. Die Strecke deines Laufs wird länger oder anspruchsvoller, du trainierst länger oder legst mehr Gewichte auf.

Im Jakobusbrief heißt es: „Liebe Brüder und Schwestern! Betrachtet es als besonderen Grund zur Freude, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. Ihr wisst doch, dass er durch solche Bewährungsproben fest und unerschütterlich wird. Diese Standhaftigkeit soll in eurem ganzen Leben ihre Wirkung entfalten, damit ihr in jeder Beziehung zu reifen und tadellosen Christen werdet, denen es an nichts mehr fehlt“ (Jakobus 1,2-4 HfA).

Ein Pastor hat einmal in seiner Predigt gesagt, dass Gott uns mit seinem Training vorbereiten will – zum einen auf das Leben, denn das kann manchmal hart sein, zum anderen aber für Aufgaben und Berufungen, die er für uns hat.

Wenn du in der Lage bist, eine geistliche Herausforderung von 65 Kilo zu bewältigen, aber Gott einen Plan oder eine Position für dich hat, die die Fähigkeit erfordert, 85 Kilo an Widerstand, Verfolgung, Versuchung und Prüfungen zu tragen, wird er es nicht zulassen – du bist einfach noch nicht stark genug.

Vielleicht wird er hier und da über deine Grenzen hinaus gehen. Vielleicht lässt er eine 70-Kilo-Prüfung in deinem Leben zu, aber er wird dir nie 100 Kilo auf die Schultern legen. Das ist der Unterschied zum Widersacher in der Welt. Sein Ziel ist es, dich kaputtzumachen. Gottes Ziel ist es, dich stark zu machen.

Es werden immer Dinge im Leben geschehen, die du nicht tragen möchtest. Du kommst auf deinen Arbeitsplatz und hörst, wie andere über die lästern. Das tut weh. Die Frage ist: Wie reagierst du? Schlägst du zurück oder reagierst du, wie Gott es möchte?

Schlägst du zurück, bedeutet das, dass du noch ein wenig mehr auf demselben Level trainieren musst. Reagierst du, wie Gott es möchte, zeigst du damit Stärke und Reife. Manche Aufgaben und Berufungen in dieser Welt brauchen eine gewisse Stärke, und es kann sein, dass Gott dich dafür gerne hätte, du aber einfach noch nicht auf dem Level bist, auf dem du sein müsstest, um diese Aufgabe zu bestehen.

Was für eine verpasste Gelegenheit, denn die Dinge, die Gott für dich vorhat, sind Dinge, die dein Leben reich machen, dich erfüllen. Als ich ganz frisch Christ war, kam ein Missionar zu uns Besuch in unsere Gemeinde. Er war so erfüllt von seinem Dienst, erzählte so voller Feuer – und dann berichtete er davon, wie Gott ihm ganz zu Anfang die Berufung, Missionar zu werden, mitteilte und wie er reagierte.

Er war erschrocken, er hatte Angst, denn er war bei weitem noch nicht so weit. Dann ging es ins Training, mit und in seinem Leben. Irgendwann war er dann so weit und hat erlebt: Das ist es. Das ist meine Bestimmung. Das passt zu mir und erfüllt mich. Plötzlich war er stark genug, reif genug, trainiert genug.

Bist du bereit, bei Gott ins Training zu gehen?

Sei gesegnet!

„Ein Sportler beklagt sich nicht, wenn das Training hart ist. Er denkt an den bevorstehenden Wettkampf“ (Corrie ten Boom).

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