In der Bibel heißt es: „Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst“ (Sprüche 29,18 BB). Wo ein Mensch nicht darauf achtet, was für einen Plan Gott für sein Leben hat, da wird dieser Mensch vielleicht vieles erleben, aber nicht zu dem machen, was es sein kann. Sehr eindrücklich wurde das gestern bei uns im Gottesdienst durch ein Bild verdeutlicht.
Während die junge Predigerin über die Jahreslosung sprach (1. Thessalonicher 5,21: „Prüft alles, das Gute behaltet“), baute im Hintergrund ein Mann mit Lego-Duplo-Steinen. Erst sortierte er die Steine, dann nahm er die Farben heraus, die ihm nicht gefielen, um schließlich nur mit seiner Lieblingsfarbe kreativ zu werden.
Die Möglichkeiten waren plötzlich ziemlich eingeschränkt, obwohl dem Bauherren die Farbe seines Werkes gut gefiel. So ist es auch in unserem Leben. Wir werden die Bausteine verwenden, die uns am besten gefallen, und die weglassen, die wir nicht mögen.
Aber wir werden definitiv unser Leben an der Bestimmung vorbei bauen, die sich Gott gedacht hat, als er uns schuf. Er weiß aber genau, was das Beste ist, was man aus unserem Leben machen kann, denn er hat es sich ausgedacht. Er hat uns mit Begabungen und Leidenschaften ausgestattet.
Wir mögen gute Ideen haben, wir mögen Menschen kennen, die es gut mit uns meinen und uns Ratschläge mit auf den Weg geben können, aber wissen, wie das Lego-Teil auszusehen hat, tut nur der Schöpfer. Zum Glück hat die Firma ein Bild auf die Packung gedruckt und eine Anleitung beigelegt (ich weiß, wir Männer haben den Ruf, Anleitungen nicht zu lesen, aber dennoch …).
Gottes Ideen für unser Leben sind immer besser als unsere eigenen Ideen, und sein Rat ist immer besser als der Rat irgendeines Menschen. Der Weg, das Beste aus deinem und meinem Leben zu machen, ist es, eine Vision für unser Leben zu haben, eine Idee, ein Ziel und dann einen nächsten Schritt.
Eine von Gott gegebene Vision wird dir nicht nur ein Ziel geben, sondern auch etwas von ewiger Bedeutung sein. Eine Vision ist ein klares, geistliches Bild von etwas, das Gott sich für dein Leben wünscht. Eine Vision verändert Sichtweisen und Prioritäten.
Das ist bei menschlichen Visionen so, das gilt bei göttlichen Visionen erst recht. Vor vielen Jahren, als ich noch bei den Pfadfindern war, hatten wir den Traum eines eigenen, kleinen Vereinsheims. Aus dem Traum wurde eine Vision, als wir ein ehemaliges, öffentliches Toilettenhaus übernahmen und ausbauen wollten.
Wir waren nicht viel mehr als vielleicht zehn Leute, aber durch die Vision entwickelten wir enorme Kräfte. Türen öffneten sich – und neue Kinder kamen plötzlich dazu, sodass wir zur Eröffnung des umgebauten Häschens fast 80 Mitglieder in den verschiedenen Gruppen hatten. Und unsere Vision war nur eine menschliche!
Eine Vision ist ein bestimmter Wunsch, den Gott für unsere Zukunft hat. Sie gibt uns eine Richtung vor, in die wir gehen können. Aber wie können wir eine Vision für das neue Jahr, eine Vision für unser Leben empfangen?
Eigentlich ist die Antwort profan. Wir empfangen Visionen, indem Gott sie uns offenbart. Und er offenbart sie uns, wenn wir ihn darum bitten. Jesus sagt selbst: „Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet“ (Matthäus 7,7-8 HfA).
Wir bitten Gott um so vieles, dass er Türen öffnet, dass er heilt, dass er Probleme beseitigt, dass er versorgt und tröstet. Bitte ihn, dass er dir deutlich zeigt, was er mit dir und deinem Leben in diesem Jahr vorhat. Aber Vorsicht: Vielleicht sollst du kein ehemaliges Toilettenhäuschen umbauen, aber es kann sein, dass Gott dein normales Leben durcheinanderbringt, wenn er antwortet.
Aber so, wie das Lego nur die Gestalt annimmt, die der Erfinder sie sich gedacht hat, wenn du dich an die Anweisung hältst (und sie ist mit den vorhandenen Steinen die bestmögliche), so wird dein Leben auch dann das bestmögliche, wenn du den „Erfinder“ deines Lebens fragst, wie er es sich vorgestellt hat.
Schiebe es nicht auf die lange Bank, sondern fange heute an zu fragen.
Sei gesegnet!
„Schau auf zum Herrn und vertraue ihm, dann wird er dir Visionen geben, die er auf deinem Lebensweg verwirklichen will!“ (Simon Wick).