Begreifen – Glauben
Eine ganze Weile, nachdem ich mit Anfang 20 Christ wurde, bekam ich einen großen Unterschied mit, nämlich, dass Begreifen etwas anderes ist, als Glauben. Seitdem ich 14 Jahre alt war, hatte ich immer wieder Berührungen mit der Kirche. Ich schrieb später für meine Rockband sogar Lieder mit christlichen Texten, was einige meiner Band-Kollegen damals echt nervig fanden – aber ich lebte damals nicht als Christ.
Ich hatte manches gehört, ich hatte manches als ein Stück wahr erkannt und war auch bereit, diese Wahrheit zu verteidigen. Aber ich habe nicht geglaubt. Die Bibel sagt an einer Stelle: „Allerdings genügt es nicht, seine Botschaft nur anzuhören; ihr müsst auch danach handeln. Alles andere ist Selbstbetrug! Wer Gottes Botschaft nur hört, sie aber nicht in die Tat umsetzt, dem geht es wie einem Mann, der in den Spiegel schaut. Er betrachtet sich, geht wieder weg und hat auch schon vergessen, wie er aussieht“ (Jakobus 1, 22-24 HfA).
Intellekt oder Herz
Es ist ein Unterschied, ob ich Dinge höre oder ob ich sie auch an mich heranlasse, ob ich sie für wahr erachte oder ob ich in der Wahrheit lebe. Das eine spielt sich ein Stück außerhalb von mir bzw. meinem Herzen ab. Es ist eine Sache meines Intellekts. Das andere ist eine Sache meines Herzens.
Ich kann theoretisch wissen, was Liebe ist, kann Bücher gelesen haben, Lieder und Gedichte gehört, ich kann Liebespaare kennen und beobachten, aber all das ist etwas anderes, als wenn ich mich bis über beide Ohren verliebe. Deswegen liebe ich diesen Vers aus dem Jakobusbrief so.
Anweisungen folgen
Der Theologe und christliche Eheberater Caleb Rouse hat einmal davon erzählt, wie er im College ein wichtiges Basketballspiel bestritt. Es waren nur noch ein paar Sekunden zu spielen, und beide Mannschaften hatten die gleiche Anzahl Punkte.
Calebs Trainer nahm eine Auszeit und gab Anweisungen, was zu tun sei. Niemand aus dem Team hätte die Ansage des Coaches hinterfragt. Es folgte der Anpfiff, Caleb bekam den Ball und warf wenige Sekunden vor dem Ende des Spiels den entscheidenden Korb – ganz genau, wie der Trainer es gesagt hatte. Der Sieg gehörte ihm und seiner Mannschaft.
Caleb sagte, es war entscheidend, dass jeder an seiner Stelle seinen Part tat, nur dann war der Sieg möglich. Er sagt dann, dies sei für ihn ein schönes Bild dafür, wie wir Gottes Wort ausführen. Wenn er nicht auf den Coach gehört hätte, hätte die Mannschaft wahrscheinlich das Spiel verloren.
Du sollst ein Täter sein
So aber hörten alle die Worte des Trainers nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen – und alle taten, was der Coach ihnen auftrug. So sollte es auch im Glauben sein. Oder sollte ich besser sagen, so sollte es erst recht im Glauben sein?
Wir sollten darauf hören, was Gott sagt, und wir sollten es danach umsetzen. Gott spricht nicht einfach aus einer Laune heraus in unser Leben hinein. Er gibt nicht bestimmte Richtlinien und Regeln, weil ihm danach ist, sondern weil sie wichtig sind auf unserem Weg, ein siegreiches und erfülltes Leben leben zu können.
Sei ein Täter des Wortes
Sei nicht nur ein Hörer – damit unterscheidest du dich schon von vielen anderen Christen, wenn du sein Wort liest und studierst, wenn du mit Gott sprichst und auf ihn hörst. Sei auch ein Täter des Wortes. Du bist dazu berufen, Licht in dieser dunklen Welt zu sein, einen Unterschied zu machen, den Menschen um dich herum die Liebe Gottes zu bringen.
Das ist eine Berufung. Gott hätte dich nicht nötig dafür, aber er will dich, er hat dich auserwählt, so wie der Trainer Caleb auserwählt hat, den letzten Korb in dem entscheidenden Spiel zu werfen.
Sei gesegnet!
„Glauben heißt hören, erkennen, vertrauen und tun“ (Rolf Höneisen).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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