Die Welt erkannte ihn nicht
Ich liebe es, in diesen Tagen durch die Straßen zu gehen. Nun bin ich kein großer Fan von regnerischem Wetter, aber die Lichter, die die Häuser, Straßen und Plätze erleuchten, machen mir mein Herz ganz warm. Unser Balkon sieht immer aus, wie eine UFO-Landebahn, wobei ich persönlich keine bunten Lichter mag, sondern nur warmweiße Lämpchen.
Aber das ist ja Geschmacksache. Wenn ich so durch die Straßen gehe und die Weihnachtsdekorationen bewundere, muss ich zwangsläufig an den Beginn des Johannesevangeliums denken. Dort heißt es: „Das wahre Licht ist der, der in die Welt gekommen ist, um für alle Menschen das Licht zu bringen. Doch obwohl er unter ihnen lebte und die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannten ihn die Menschen nicht. Er kam in seine Welt, aber die Menschen wiesen ihn ab. Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Er kam in seine Welt, aber die Menschen wiesen ihn ab.“ (Johannes 1,9-12 HfA).
Das wahre Licht
Die Menschen machen es sich schön und gemütlich, sie hängen Lichter an ihre Fenster, aber sie erkennen das wahre Licht nicht. Auf vielen Weihnachtsmärkten stehen Krippen (wobei es mich unendlich traurig macht, dass vermehrt die Jesus-Baby-Figuren gestohlen oder Krippen ganz zerstört werden und Weihnachtsmärkte vermehrt ganz auf die Krippen verzichten), aber Menschen sehen nur eine Szene mit einem Baby, Ochs und Esel – mehr nicht.
Zeichen
Ich habe einmal den Spruch gelesen: „An Weihnachten geht es darum, dass Gott sich darum bemüht, von seinen Geschöpfen angenommen zu werden.“ Ganz ehrlich, so sehen wir das eher selten. Wir neigen eher dazu, es aus der Perspektive des Menschwerdung von „Immanuel“ (Gott mit uns) zu sehen, dass Gott als Geschenk zu uns kam.
Aber das Kommen von Jesus in diese Welt war ein Zeichen, dass Gott sich verletzlich gemacht hat, indem er sich unserer Freude, unserer Gleichgültigkeit oder unserer Ablehnung über seine Ankunft ausgesetzt hat.
Platz für Jesus?
Wir alle kennen die Geschichte es „hartherzigen“ Wirtes, der keinen Platz in seiner Herberge hatte. Seine Einstellung und sein Handeln lösen bei uns unterschiedliche Reaktionen aus. Lass uns doch an diesem Weihnachten einmal darauf achten, wie viel Platz für Jesus in unserem Leben ist. Johannes fährt fort: „Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden“ (Johannes 1, 12 HfA).
Empfangen wir Jesus mit offenen Herzen und offenen Armen oder haben wir in unserem Herzen ebenso wenig Platz wie der Wirt in seiner Herberge? Wenn du darüber nachdenkst, dann kommen dir vielleicht einige Winkel in deinem Herzen in den Sinn, ein Ort, an dem du Jesus keinen Zutritt erlaubst.
Oder einen Raum, in dem Jesus nie etwas zu suchen hatte. Oder vielleicht noch mehr: Vielleicht wird dir zum ersten Mal bewusst, was es bedeuten würde, Jesus wirklich in deinem Herzen aufzunehmen.
Offene Arme und offene Herzen
Ich liebe es, in diesen Tagen durch die Straßen zu gehen, die Lichter, die die Häuser, Straßen und Plätze erleuchten, machen mir mein Herz ganz warm. Wie wäre es, wenn wir das wahre Licht, Jesus, dieses Jahr mit offenen Armen und offenen Herzen empfangen und aufnehmen würden?
Wie wäre es, wenn wir den Retter der Welt in unser Leben lassen würden, in jeden Winkel unseres Herzens, anstatt nur das hilflose Baby zu sehen, das keinen Platz in der Herberge gefunden hat und deswegen in einem Stall das Licht dieser Welt erblicken musste?
Wenn ich die Lichter an den Häusern, auf den Straßen und Plätzen sehe, dann denke ich daran, wie viel Licht in diese Welt kommen könnte, wie viel Licht in unser Leben kommen könnte, wenn wir diese Geschichte wirklich ernst nehmen. Dann hätten Hoffnungslosigkeit und Angst, Hass und Ablehnung, Einsamkeit und Dunkelheit keinen Platz mehr.
Sei gesegnet!
„Zu Weihnachten erinnern uns die Kerzen, dass Gott durch Jesus Licht in die Welt brachte“ (Sven Kühne).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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