Verbindlich
Meine Tochter Sarah turnt seit einigen Jahren. Zu sehen, wie sie Fortschritte macht, sie bei Wettkämpfen anzufeuern oder auch die eine oder andere Urkunde an die Wand zu nageln, macht mich natürlich sehr stolz. Fast schon wortlos bin ich, wenn ich an das Engagement der Trainerinnen denke. Diese sind zum Teil nur wenige Jahre älter, als Sarah, sind aber so vorbildlich und verbindlich bei der Sache, wie man es heutzutage kaum noch finden kann.
Fast alle Organisationen von Sportvereinen über Pfadfinder bis hin zu den Kirchen klagen darüber, dass es immer schwerer wird, Menschen zu finden, die sich dem Ehrenamt verschreiben. Dann noch Menschen zu finden, die zuverlässig und verbindlich sind, wird immer mehr zu einer kaum lösbaren Aufgabe.
Bund schließen
Es scheint so, als wären Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit aus der Mode gekommen. Das spiegelt sich auch in den Zahlen der Eheschließungen wider. Gab es im Jahre 2018 noch 449.466 Hochzeiten, so gaben sich laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 „nur noch“ 357.799 Menschen in Deutschland das Jawort – und das, obwohl die Bevölkerung kontinuierlich größer wird.
Uns fällt es anscheinend immer schwerer, einen Bund zu schließen, sowohl, was die Ehe angeht, als auch andere Bereiche, in denen Verlässlichkeit gefragt ist.
Vertrag
In Psalm 103 zeigt König David auf, wie wichtig es ist, einen Bund mit Gott nicht nur zu schließen, sondern auch zu halten. Dort heißt es: „Die Güte des Herrn bleibt bestehen, von Anfang an bis in alle Zukunft. Sie bleibt bei denen, die zu ihm gehören, und seine Gerechtigkeit bei den Kindern und Enkeln. Sie gilt denen, die an seinem Bund festhalten, an seine Gebote denken und danach handeln“ (Psalm 103, 17-18 BB).
Die Güte des Herrn und die Gerechtigkeit des Herrn gelten denen, die an seinem Bund festhalten. Ein Bund ist ein Vertrag zwischen zwei Parteien. Er gibt beiden Parteien Rechte und Pflichten. Gott hat uns unzähligen Segen versprochen, aber was er von uns fordert, ist, ihn zu lieben und auf ihn zu hören.
Jesus selbst sagt: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“ (Johannes 14, 15). Das ist unser Part des Bundes, den Gott uns anbietet. Er hat nicht gesagt: „Wenn ihr mir gehorcht, werde ich euch lieben!“ Manchmal lesen wir das verkehrt herum. Wir können uns Gottes Liebe nicht erkaufen.
Gehorsam
Wir haben das manchmal so im Kopf: Wenn ich ein artiges Kind bin, dann wird Gott mich segnen! Fakt ist aber, dass „Gehorsam“ aus der Beziehung zu Gott wachsen muss. Ich halte mich auch nicht an Regeln in meiner Ehe (zum Beispiel Treue), weil es irgendwo in einem Gesetzeswerk steht, sondern, weil ich meine Frau liebe.
Liebe Gottes
Wenn du also Schwierigkeiten damit hast, Gottes Gebote zu halten, zu tun, was er sagt, dann tu alles dafür, dass eure Beziehung enger wird. Warum nimmst du dir nicht Zeit, mehr zu studieren, wie sehr Gott dich liebt? Und dann erlaubst du Gott in deinem Leben, dass er dir seine Liebe zu dir zeigen darf, lässt dich fallen in seine Liebe, lässt dich von seiner Liebe mehr und mehr erfüllen.
Du wirst sehen, dass dich das verändern wird. Deine Beziehung zu Gott wird fast automatisch intensiver. Und je mehr du dich zum Positiven verändern lässt, desto mehr wirst du tun, was richtig ist – nicht, weil es irgendwo aufgeschrieben ist, sondern, weil du Ungerechtigkeit, Bosheit, Lästereien, Hass, Betrug und vieles anderes Böses einfach nicht mehr ertragen kannst.
Verbringe mehr Zeit mit Gott
Das Licht siegt immer über die Dunkelheit, Liebe ist immer stärker als Hass und Gerechtigkeit wird immer das letzte Wort haben. Anstatt also krampfhaft zu versuchen, ein besserer Mensch aus eigener Kraft zu werden – verbringe mehr Zeit mit Gott.
Gottes Versprechen gilt. Er hat seinen Bund nie gebrochen – aber er bietet uns immer und immer wieder an, seinem Bund anzunehmen, egal, wie oft wir ihn schon gebrochen und verlassen haben.
„Weicht, ihr Berge, fallt ihr Hügel, Gottes Gnade weicht mir nicht; und der Friede hat dies Siegel, dass Gott seinen Bund nicht bricht“ (Philipp Friedrich Hiller).
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de