Freibier für die Seele

So lautet der Titel unserer gegenwärtigen Kneipengottesdienste. Denn dort ist Bier, neben anderen natürlich, das Hauptgetränk. Wir haben die christliche Jahreslosung für 2018 etwas umgewandelt, in der Gott Lebenswasser umsonst schenken will. Umsonst? Die Haltung der Leute ist doch, dass das, was nichts kostet auch nichts taugt, wertlos ist. Oder aber es ist unerschwinglich, also unkäuflich. Das ist wie mit der Liebe. Man kann menschliche Dienstleistungen kaufen, aber niemals ihre Liebe. Ich werde kostenfrei oder gar nicht geliebt.

Durst der Kehle

Schon mal so richtig durstig gewesen? Also nicht nur so ein bisschen, sondern so, dass dir die Kehle vor Trockenheit verklebt. „Ein Königreich für ein Glas Wasser“ lautet eine alte Redensart. Der Mensch besteht zu mehr als 70% aus Wasser. Wasser ist unser Grundelement und neben dem Sonnenlicht unser Hauptnahrungsmittel. Kaffee, Cola, Bier etc. sind angenehme Genussmittel, aber niemand will und kann sich davon ausschließlich ernähren. Und die Grundlage dieser Getränke ist natürlich Wasser, Süß- bzw. Trinkwasser. Nur 4% unseres weltweiten Wasservorkommens sind Trinkwasser. Kein Wunder, dass Konzerne wie Nestle weltweit Trinkwasservorkommen versuchen aufzukaufen, um es dann der Bevölkerung in Flaschen zu verkaufen. Das, was uns so selbstverständlich und gegeben erscheint, ist unser wertvollster Rohstoff. Ohne ihn sind wir nicht lebensfähig. Deshalb versiegen auch so ganz langsam die Kriege um Öl und die Kriege um das Trinkwasser haben schon längst begonnen.

Durst der Seele

 „Meine Seele dürstet, Gott, nach dir“ lautet ein Gebet in den Psalmen. Nicht nur der Körper kennt Durst. Ebenso gibt es den seelischen Durst. Durst nach echter Liebe, nach Sinnhaftigkeit und Entfaltungsmöglichkeiten. Wo ein Mensch in seinem Leben Mangel hat, der nicht ausgeglichen wird, entstehen die Ersatzbefriedigungen, wie sie sich insbesonders in den Süchten, die ja Ersatzbefriedigungen im Extrem sind, zeigen. Alkoholismus ist nicht Durst der Kehle, sondern Durst der Seele. Das gilt für alles, das zwar zum Leben dazugehört, aber in der Maßlosigkeit zum Ersatz für echtes Leben wird. Sei es Arbeit, Sex, Sport oder in den letzten Jahren die massiv zunehmende Spielsucht.

Gott will lebendiges Wasser geben, das die Seele tränkt und heilsam wirkt. Dass Er das tut, hat Er versprochen, aber diese Durststillung ist kein Automatismus, sondern geschieht in der Beziehung zu Ihm, in der Er in Jesus als pure, durststillende Liebe antwortet. Was macht dein Durst?

Thomas Nachtigall, Lankwitz für GottinBerlin.de