Ein Papierschiff mit roter Fahne schwimmt auf dem welligen Wasser

Dieser Welt entfliehen

Was tun wir Menschen nicht alles, um den Mühen dieser Welt zu entfliehen! Die Flucht zu ergreifen? Als ich jung war, waren es nicht einmal die Mühen, es war die Welt an sich, aus der ich ausbrechen wollte. Mit 14 Jahren griff ich zum Alkohol, mit 16 begann ich, Marihuana zu rauchen. Ich hing mehr berauscht im Übungsraum meiner Band herum als in der realen Welt. Für den Moment fühlte es sich gut an, bis dann der Aufschlag in die Realität kam. 

Gott sei Dank habe ich den Ausstieg gefunden und bin nicht daran kaputtgegangen. Den Wunsch auszubrechen, den habe ich aber immer noch. Aus dem Alltag fliehen, abschalten, ein paar Stunden lang den Himmel spüren.

Heute tue ich Dinge, die weniger schädlich für mich und meine Gesundheit sind. Gern fahre ich den Urlaub oder gehe in die Sauna. Da bekomme ich den Kopf dann schnell frei. Solch ein Gefühl hätte ich gerne viel öfter. Eigentlich wäre es doch schön, sich so einen Ort der Entspannung in den Keller zu bauen – man darf nur nicht an Dinge, wie Anschaffungskosten, Reinigung und Stromverbrauch denken. 

Denn die bringen neuen Stress hervor – mehr Kosten, mehr Arbeit, mehr Putzaufwand, weniger Zeit. Es ist manchmal wie in einem Hamsterrad.

Suche ich Flucht oder Frieden?

Nun ist absolut nichts gegen die meisten Dinge zu sagen, die uns helfen zu entspannen, für ein paar Stunden oder Tage dieser Welt zu entfliehen. Aber es stellt sich mir die Frage: Suche ich die Flucht oder Frieden?

Auf einer Karibik-Insel habe ich einmal einen Mann gesehen, der dieser Welt entflohen war. Er lebte einsam in einer Höhle in der Natur – ist es das, was uns glücklich machen würde?

Im Johannes 16, 33 (NLB) erzählt Jesus, dass das nächste Lebens-Kapitel seiner Freunde ihren Glauben auf die Probe stellen würde. Er sagt: Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. Hier auf der Erde werdet ihr viel Schweres erleben. Aber habt Mut, denn ich habe die Welt überwunden.“

Jesus wollte nicht, dass die Jünger verzweifeln. Er wollte auch nicht, dass sie dieser Welt entfliehen. Stattdessen fordert er sie auf, ihm zu vertrauen, ihm, mit dem sie schon so viel erlebt hatten. Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt.“

Lebensverbesserungs-Versicherung

Jesus verspricht kein schmerzfreies Leben, Christ zu sein ist keine Lebensverbesserungs-Versicherung mit der Garantie, uns würden weder Krankheiten noch Arbeitslosigkeit treffen, weder Kummer noch Leid – leider. Was Jesus aber verspricht, ist ein tiefer Frieden, der erfüllender ist als alle Weltflucht.

Mein Urlaub – für den ich so hart arbeiten musste – geht irgendwann vorbei. Die Sauna schließt, der Spaziergang im Wald endet, die Sterne, die ich am Strand beobachte, gehen irgendwann unter – der Frieden, den Jesus in allen Irrungen und Wirrungen meines  Lebens schenken möchte, bleibt.

Jesus verspricht, dass wir, wenn wir ihm vertrauen und in ihm ruhen, einen tieferen und befriedigenderen Frieden erleben können als jede Flucht, die uns die Welt zu verkaufen versucht. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de