Frau steht vor Mauer

Jesus macht frei!

Eine meiner Lieblingsstellen in der Bibel ist Johannes 8, 36: „Wenn also der Sohn euch frei macht, seid ihr tatsächlich frei“ (BB). Zu wissen, dass Jesus mich von allem (!) befreien kann, ermutigt ungemein. Wir hatten so etwas wie einen Fluch auf unserer Familie. Die eine Seite der Familie stand unter der Macht des Alkohols, auf der anderen Seite gab es eine massive Belastung durch psychische Störungen.

Keine guten Voraussetzungen für ein Kind. Kinder von Alkoholikern werden oft selbst zu Alkoholikern. Kinder von psychisch kranken Eltern leiden oft selbst an psychischen Krankheiten. Und die Art der Belastungen kann man beliebig austauschen. Kinder von gescheiterten Ehen scheitern ebenfalls oft. Und so weiter.

Freiheit

Ich bin Gott mega dankbar, dass er mich freigesetzt und diesen Fluch zerbrochen hat. Aber ganz ehrlich: Ich traue mich manchmal gar nicht in Gemeinden über das Thema „Freiheit“ zu sprechen. Es gibt immer wieder Menschen, die fühlen sich unter Druck gesetzt und verweigern sich ein Stück, weil in ihrem Inneren ein wunder Punkt berührt wurde.

„Das ist halt deine Geschichte. Meine Geschichte geht anders!“ Solche oder ähnliche Kommentare höre ich dann. Gott will dich nicht unter Druck setzen, Gott will dich freisetzen! Das ist ein großer Unterschied.

Dann höre ich immer wieder: „Du hast so etwas Krasses erlebt, kein Wunder, dass du voller Feuer für Gott bist. Ich hab aber gar keine große Geschichte mit Gott erlebt!“ Und dann sehe ich (ich weiß, das klingt jetzt ziemlich plakativ) die gleichen Leute mit einer Zigarette in der Hand vor der Kirche stehen.

Erlebnis mit Gott

Wer bin ich, dass ich jemanden verurteilen würde, ich weiß, wie schwer es ist, von einer Sucht loszukommen. Aber vielleicht wäre dieser Punkt ja genau etwas, wo Jesus diesen Menschen freisetzen wollen würde. Vielleicht will er hier zeigen: „Ich habe den Tod überwunden, ich kann erst recht deine Sucht überwinden, deinen Schmerz, deine schlechten Bindungen!“

Und vielleicht hätte der Mensch, der sich nach einem eigenen großen Zeugnis sehnt, dann ein Erlebnis mit Gott, dass er nie wieder vergessen wird. Ich weiß es nicht.

Eine Entscheidung treffen

Was ich dir aber mitgeben möchte, ist, dass Jesus nicht gelogen hat. Er kann bis heute freisetzen, und er möchte bis heute Menschen freisetzen! Egal, was dein Leben belastet, eine Sucht, eine Belastung aus der Vergangenheit, Gewalterfahrungen, fehlende Liebe, Missbrauch, Misstrauen oder etwas anderes.
Jesus ist nicht für uns am Kreuz gestorben, damit wir weiterhin unter einer Knechtschaft leben. Wir können Freiheit erleben, Freiheit, um alles zu genießen, was Gott uns in Christus geschenkt hat. Dazu müssen wir zuerst einmal die Entscheidung treffen, frei werden zu wollen.

Mehr als ein Lippenbekenntnis

Das klingt banal, aber eine Entscheidung ist mehr als ein Lippenbekenntnis. Und dann müssen wir aktiv werden. Wir müssen zwei Dinge tun: Hören, was Gott zu sagen hat (im Gebet und im Bibelstudium) und dann tun, was er sagt.

Ein guter Anfang wäre es zum Beispiel, einen Bibel-Leseplan zum Thema Freiheit oder Heilung durchzuarbeiten. Es gibt heutzutage unendlich viele Hilfen im Internet. Die Seite https://www.bible.com/ bietet zum Beispiel eine Fülle von Leseplänen mit Erklärungen.

Deine Entscheidung für Freiheit

Aber ganz ehrlich: Meine Erfahrung ist, dass es prozentual eher wenig Menschen gibt, die bereit sind zu investieren, um frei zu werden. Um bei den Zigaretten zu bleiben (noch einmal, das ist keine Verurteilung): Wenn ich sehe, wie viel Zeit Zigaretten einem am Tag rauben und wie schwer es dann ist, Zeit für Gebet und Bibellese zu finden, dann zeigt das, welche Macht Bindungen und Süchte haben.

Gott möchte, dass du wirklich frei bist. Er will dich an die Hand nehmen und den ersten und dann den nächsten Schritt mit dir gehen. Bist du bereit dazu, ganz gleich, ob es sich um eine Sucht, Bindungen, eine Charakterschwäche, Belastungen aus der Vergangenheit oder eine andere Unfreiheit handelt?

Es ist deine Entscheidung.

Sei gesegnet!

„Um frei zu werden, muss ich mich an Jesus Christus wenden. Um frei zu bleiben, muss ich jeden Tag in der Abhängigkeit von ihm leben“ (Hans Peter Royer).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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