weiße Turnschuhe

Liebe – ein wuscheliges Gefühl?

Wenn wir von „Liebe“ sprechen, dann meinen wir damit meist ein wuscheliges Gefühl, das wir im Bauch haben. Es fühlt sich gut an. Es ist wunderschön. Wenn die Bibel uns aber sagt, wir sollen unseren Nächsten lieben, den Nachbarn, die Dame an der Kasse vom Supermarkt, unsere Schwiegermutter oder sogar den Politiker in unserem Bezirk, dann merken wir schnell, dass das nicht geht.

Es gibt Menschen, bei denen ich alles andere habe als wuschelige Gefühle im Bauch. Wenn die in den Raum kommen, dann denke ich mir: „Komm du bloß nicht ‚rüber auf meine Seite, mein Freundchen!“ Und dennoch sagt Jesus, wir sollen auch diese Leute lieben.

Gefühle

Dass ich alle Menschen mit einem angenehmen, wuscheligen Gefühl im Bauch liebe, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Aber ich stehe bei der Frage, ob ich meinen Nächsten liebe oder nicht, vor der Entscheidung, Gott zu gehorchen oder meinen Gefühlen im Bauch.

Gott sagt: „Liebe!“, mein Bauchgefühl sagt: „Ich muss mich gleich übergeben, ich werde wütend, ich will das nicht!“ Gefühle sind absolut nichts Schlechtes, aber nur, weil ich ein gutes Gefühl habe, bedeutet das nicht, dass ich das Richtige tue.

Wähle sorgsam deine Schritte

Mein Gefühl kann gut sein, aber ich entscheide mich für das Falsche. Mein Bauchgefühl kann sich sehr schlecht anfühlen und dennoch entscheide ich mich für das Richtige. Galater 5 spricht sogar davon, dass unsere Gefühle dem Willen Gottes widersprechen können, dass wir uns eben nicht von unseren Gefühlen leiten lassen sollen, sondern von Gottes Geist.

Ich kann mich super fühlen, handle aber gerade selbstsüchtig, egoistisch und lieblos. Mein Gefühl ist dafür verantwortlich, ob es mir gerade gut geht oder vielleicht nicht. Meine Handlungen aber beeinflussen mehr als nur mich.

Alles, was ich tue, hat einen Effekt auf mich selbst und meine Umwelt. Deshalb schreibt der weise Salomo: „Wähle sorgsam deine Schritte und weiche nicht vom rechten Weg ab!“ (Sprüche 4, 26 HfA). Zu viele Menschen lassen sich von dem leiten, was ihnen ein gutes Gefühl gibt und wählen nicht, was das Richtige ist.

Jesus Entscheidung

Auch zu viele Christen handeln weiterhin, als spiele Gottes Willen in ihrem Leben keine Rolle, nur, weil es sich besser anfühlt. Wir „lieben“ nur dann, wenn es uns ein gutes Gefühl gibt oder wenn wir schon das gute Gefühl haben.

Die Liebe, von der die Bibel spricht, ist aber eine andere. Als Jesus gekreuzigt wurde, hat ER das größte Zeichen von Liebe gegeben, das es gibt. Und als ER betet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23, 34), hatte ER sicherlich kein angenehmes Kribbeln im Bauch.

ER hat sich für die Liebe entschieden – und, man beachte, Liebe für diejenigen, die es am wenigsten verdient hatten, für die, die IHN ans Kreuz genagelt hatten! Seine Entscheidung hatte einen anderen Effekt auf die Menschen um IHN herum (und hat einen umwerfenden Effekt bis heute), als Ablehnung, Abgrenzung und Hass.

Vom Weg abweichen?

Gerade bei Menschen, bei denen wir keine guten Gefühle haben, stehen wir vor der Entscheidung, ob wir vom „rechten Weg“ abweichen oder ob wir ihn gehen. Und diese Entscheidung prägt unser Leben enorm. Es prägt das Leben der Menschen, die um uns herum leben.

Mit deiner Ablehnung mancher Menschen schädigst du nur deine eigene Seele, denn du trägst den Groll in dir (ob zurecht oder nicht), du trägst die Last deiner Entscheidung, du entscheidest dich für das Gefühl und gibst ihm Macht über dich.

Entscheide dich!

Wenn du dich dafür entscheidest, Gott gehorsam zu sein, dann brauchst du sicherlich sehr oft Gottes gütiges Eingreifen (schon allein, weil deine Gefühle anfangen werden zu rebellieren). Deswegen bitte Gott, dir zu helfen. Bitte ihn, dass er deine Gefühle beruhigt, dass er dich trägt, wenn du es allein nicht schaffst, dich für das Richtige zu entscheiden und das dann auch durchzuziehen.

Das wird dich wirklich frei machen, weil deine negativen Gefühle die Macht über dich, über dein Handeln und die Folgen davon verlieren. Fange heute an und bete darum, dass Gott dir zeigt, wo du die richtigen Entscheidungen treffen musst.

Sei gesegnet!

Entscheide dich immer für die Liebe. Wenn du dich ein für allemal dazu entschieden hast, so wirst du die ganze Welt bezwingen. Denn dienende Liebe ist eine ungeheure Kraft, und ihresgleichen gibt es nicht“ (Fjodor Michailowitsch Dostojewski).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de