Osterferien
Heute beginnen endlich die Osterferien. Wie haben sich die Kinder – und auch viele Erwachsene – darauf gefreut! Die meisten von uns verbinden Ferienzeiten – ganz klar – mit Zeiten, in denen wir glücklich sind. Komisch eigentlich.
Mit dem Glücklich-Sein ist es ja so eine Sache. Besonders seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine frage ich mich, wie ich mit so mancher Aussage aus der Bibel umgehen soll. So sagt ein guter Freund dem gerade sehr leidenden Hiob: „Wenn sie Gott gehorchen und ihm dienen, werden sie ihre Lebensjahre glücklich und zufrieden verbringen“ (Hiob 36, 11 HfA).
Im Alltag nicht besonders glücklich?
Warum sind dann eigentlich auch so viele Christen im Alltag nicht besonders glücklich? Und ich spreche von den Menschen, die gerade auf der Flucht sind und oft nur das retten konnten, was sie am Körper oder in ihren zwei Händen tragen.
Ich meine uns Durchschnittes-Christen. Wie viele kenne ich, die mir am Sonntag sagen: „Oh Mann, morgen ist schon wieder Montag, da muss ich wieder arbeiten gehen.“ Umgekehrt wäre so mancher glücklich, überhaupt Arbeit zu finden. Anstatt zu sagen: „Ich muss arbeiten gehen“, sollten wir lieber sagen: „Ich gehe arbeiten. Ich habe einen Job.“
Ähnlich ist es in anderen Bereichen. Warum sagen wir: „Ich muss heute meine Wohnung noch putzen, ich hasse putzen.“ Wir könnten auch sagen: „Ich putze heute meine Wohnung. Ich habe ein Dach über dem Kopf.“
Aus „Wir fahren ’nur‘ an die Ostsee in den Urlaub“, sollte ein „Wir fahren zur Ostsee, wir können Urlaub machen“ werden.
Eine andere Perspektive
Das klingt vielleicht ein wenig nach Wortklauberei, aber ich denke, es steckt etwas Tieferes dahinter: Die Frage, ob wir glücklich sind, ist in weiten Teilen eine Frage nach unserer Perspektive.
Es fällt uns anscheinend sehr leicht, auf das Negative zu schauen und den Blick für das Positive zu verlieren. Wir beachten nicht, wie sehr wir gesegnet und beschenkt sind, sondern lassen uns von unseren negativen Gedanken und Gefühlen beeinflussen.
Und dann ist es auch verständlich, wenn wir denken, die zwei Wochen Urlaub wären ein absolutes Highlight in unserem Leben. Das sollen sie auch sein, aber nicht der große Grund, glücklich zu sein. Auch in meinem Alltag habe ich genügend Grund dazu.
Entscheidung – Glücklich zu sein!
Die Flüchtlingswelle, die wir gerade aufgrund des furchtbaren Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine erleben, hält uns massiv einen Spiegel entgegen, der uns zeigt, wie gut es uns wirklich geht. Lass uns unsere Perspektive hinterfragen und unseren Blick auf das Positive im Leben wenden.
Das bedeutet nicht, dass wir das Negative ignorieren sollen, uns nicht bemühen sollen, dass Dinge sich auch zum Guten verändern. Es bedeutet aber, dass ich mich entscheide, auch in meinem Alltag glücklich zu sein. Ich werde nie alles besitzen, nie alles können, nie alles machen können. Ich kann mich aber dazu entscheiden, glücklich zu sein. Denn:
Es ist eine Frage der Perspektive, ob ich glücklich bin oder nur auf meinen „Mangel“ schaue.
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de