Hände, die schnitzen

Stille Zeit

Als ich vor ein paar Tagen stille Zeit hatte, traf mich ein Vers mitten ins Herz. Es ist ein Ausspruch von Jesus, der mich sehr bewegte und steht in Johannes 17, 4 (BB): „Ich habe auf der Erde deine Herrlichkeit sichtbar gemacht, denn ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast.“
Dieser kurze Ausspruch von Jesus bedeutet, dass, wer Jesus folgt und Jesus als Vorbild für sein Leben hat, nicht nur von Gott beauftragt wird, sondern, dass Nachfolge auch bedeutet, dass wir Dinge vollenden sollen, die Gott uns aufträgt.

Beenden

Wie oft beginnt mein Sohn ein wahres Kunstwerk, wenn seine geschickten Hände einen Bleistift über seinen Zeichenblock gleiten – und wie oft hört er nach der Hälfte auf. Ich bin dann immer traurig und animiere ihn: „Das sieht doch so genial aus. Warum beendest du nicht, was du angefangen hast?“

Und dann muss ich mir aber eingestehen, dass es eine Reihe Dinge in meinem Leben gibt, die viel wichtiger sind, als eine Zeichnung auf Papier, die ich angefangen und dann irgendwann liegen gelassen habe.

Dinge vollenden

Als Christ bin ich nicht nur berufen, Dinge zu tun, die Gott mir aufträgt, sondern eben auch, Dinge zu beenden, die Gott mir aufgetragen hat. Viele Menschen machen sich irgendwann in ihrem Leben auf, um ein Leben mit Gott zu beginnen, aber im Großen wie im Kleinen rollt der Alltag dann über sie hinweg – und die Nachfolge schläft dann irgendwann ein.

Fürs Bibellesen fehlt die Zeit, das Beten wird weniger, die Motivation, sich in Gottes Reich einzubringen, zum Beispiel in einer Gemeinde, schwindet mehr und mehr. Der Glaube verliert mehr und mehr an Feuer. Der Apostel Paulus sagt: „Es kommt nur darauf an, dass ich mein Ziel erreiche“ (Apostelgeschichte 20, 24).

Sind wir bereit?

Das klingt erst einmal nach Arbeit: Gott trägt mir etwas auf, und ich muss das erfüllen. Aber so ist das nicht. Gott hat uns versprochen, uns ein Leben zu geben, das wir genießen können, ein Leben in ganzer Fülle (Johannes 10,10). Wenn Gott uns also einen Auftrag gibt, dann gehört dieser Auftrag zu seinem Plan dazu.

So manches, was unser Lebensglück angeht, liegt in unseren Händen. Gott hat seinen Part getan. Er hat Jesus auf die Welt geschickt, der uns Menschen gezeigt hat, wie Gott ist, wie groß seine Liebe ist. Er ist immer bei uns, immer mit uns. Er will uns leiten und den nächsten Schritt zeigen.

Nun liegt es an uns. Sind wir bereit, uns von Gott beauftragen zu lassen? Und sind wir auch bereit, dann den nächsten Schritt zu gehen und seinen Auftrag zu vollenden?

Nimm dir Zeit!

Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken, wo Gott dich als seinen Beauftragten in diese Welt gesetzt hat, wo du einen Unterschied machen kannst und machen solltest. Rede mit Gott darüber und dann vollende auch du, was Gott dir aufträgt.

Es wird nicht nur im Leben anderer einen Unterschied machen, sondern auch dein Leben verändern, denn, wenn es stimmt, dass Gott einen Plan für dein Leben hat, dann macht es auch Sinn, diesen zu verfolgen. Und zudem ehrt es Gott!

Gebet:

Vater im Himmel, genau wie Jesus lass mich in der Lage sein zu sagen, ich hätte vollendet, was du mir aufgetragen hast. Danke, dass du in mir lebst und in mir wirkst, und, dass du mir die Kraft gibst und auch die Leidenschaft, so zu leben, wie es dir gefällt. Bitte zeige mir heute, dass das keine Last ist, sondern mein Leben reicher macht. Im Namen von Jesus bete ich das … AMEN

Sei gesegnet!

„Was du mit Glauben und mit Mut begonnen hast, das hilft dir Gott zu vollenden“ (Christoph Martin Wieland)

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de