Ritterrüstung

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens

Manchmal ist es anstrengend, Christ zu sein. Ich meine, mein Kopf weiß, dass es wichtig und richtig ist, sich ganz auf Gott zu verlassen, denn er ist ein liebender Vater, der sich um uns kümmert. Aber dann gehe ich durch meinen Alltag, und all meine guten Vorsätze sind plötzlich gar nicht mehr so leicht umzusetzen. Paulus schreibt in einem Brief an seinen Freund: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! Erringe so das ewige Leben. Dazu hat dich Gott berufen, und das hast du vor vielen Zeugen bekannt“ (1. Timotheus 6, 12 HfA). Paulus war ein glühender Anhänger von Jesus, und der hatte doch Frieden gepredigt.

Jesus ging doch so weit, dass er davon sprach, wir sollten sogar unsere Feinde lieben. Und nun plötzlich so ein Aufruf zum Kampf? Paulus fordert sogar die Epheser dazu auf, „die Waffenrüstung Gottes“ anzuziehen (Epheser 6, 11) und sich so auf den Kampf vorzubereiten und diesen gut zu bestehen (1. Timotheus 1, 18).

Drei Feinde

Wer die Bibel studiert, der merkt schnell, dass Paulus keinen Kampf gegen andere Menschen meinen kann und auch nicht im Sinn hat. „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Epheser 6, 12 HfA), so schreibt Paulus weiter.

Ich glaube, dass dieser Kampf ein Kampf in unserer Seele ist. Und auch, wenn die Bibel es nicht so formuliert, so glaube ich, dass es drei Feinde gibt, die uns das Leben als Christ schwermachen: die Welt, unser altes Ich (das die Bibel unser „Fleisch“ nennt) und das Böse (das die Bibel „Teufel“ nennt).

Alle drei zerren an unserer Seele und versuchen, uns vom Glauben wegzureißen. In der Welt sind wir Fremdlinge (1. Petrus 2, 11). Wenn wir unseren Glauben ernst nehmen, dann ernten wir oft Kopfschütteln und Kommentare, die wehtun können. „Wie, du willst da nicht mitmachen? Was bist du denn für ein komischer Mensch?“

Unterschied zwischen Wandel im Fleisch und Wandel im Geist

Konflikte mit „der Welt“ sind vorprogrammiert, gerade, wenn die Ethik von Jesus mit der Ethik der Gesellschaft nicht übereinstimmt. Dabei geht es oft um elementare Dinge, wie Treue und Ehrlichkeit. Wenn wir bei bestimmten Dingen nicht mit der Welt mitmachen, beim Lästern zum Beispiel, dann kann das leicht zu einem Kampf führen.

Und schnell kommt unser altes ich zum Vorschein. Die Bibel unterscheidet sehr deutlich zwischen einem „Wandel im Fleisch“ und einem „Wandel im Geist“, also der Frage, ob ich mich von meinem Ego leiten lasse oder vom Geist Gottes. Und dass das ein heftiger Kampf in der Seele sein kann, hat wohl jeder schon erlebt.

Nicht zuletzt macht uns das Böse das Leben oft schwer. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und wo ich Licht bin, da schläft das Böse nicht.

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens

Vielleicht findest du das ein wenig übertrieben, aber ich frage mich manchmal, wo die Unruhe in meiner Seele herkommt, der plötzliche Ärger, den ich doch unter Kontrolle hatte (so dachte ich zumindest). Wie kommt es, dass ich so leicht verletzt werden kann, wo ich doch so eine starke Persönlichkeit als Kind von Gott bin.

Wo fühlst du dich heute angegriffen? Wo bist du vielleicht sogar zermürbt? An welchen Stellen fiel und fällt es dir schwer, Jesus treu zu sein, wenn an deiner Seele gezerrt wurde von der Welt, deinem Fleisch oder dem Teufel?

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, lass dich von Gott ausstatten und fahre einen Sieg nach dem anderen ein, denn es lohnt sich! Sprich mit Gott darüber, wo du schwach bist in deiner Seele, wo verletzt, wo zermürbt, wo du Heilung brauchst, wo Stärke und wo Schutz.

Sei gesegnet!

„Das Vorhandensein von geistlichem Leben merkt man manchmal nur dadurch, dass man darum kämpft, es aufrecht zu erhalten“ (Jim Elliot).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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