Bekanntschaften
Seit ein paar Tagen bin ich mit meinen beiden Kindern auf einem Campingplatz in Polen. Wir lieben diesen Ort und kommen hier seit vielen Jahren zumindest für ein paar Tage her. Meine Tochter Sarah meinte in diesem Jahr: „Es ist komisch, dass wir in diesem Jahr noch niemanden auf dem Platz getroffen haben, den wir kennen!“ Das ist wirklich erstaunlich. Meiner Frau ist es schon manchmal peinlich (oder eigentlich eher oft), dass ich die Gabe habe, schnell mit anderen in Kontakt zu kommen. Einen Mann habe ich getroffen, den ich hier aus dem Ort kenne. Ihm gehört ein Restaurant oder mittlerweile sogar mehrere.
Wir haben ihn irgendwann kennengelernt, als die Kinder noch gar nicht auf der Welt waren, so lange ist das her. Damals hatte er gerade aufgehört, Autos aus Deutschland nach Polen zu importieren und hatte ein kleines Restaurant an der Strandpromenade angemietet.
Harte Arbeit
Vier Monate im Jahr musste er quasi 24 Stunden lang arbeiten, dann war die Saison vorbei. Irgendwann kaufte er den kleinen Laden, dann den Nachbarladen. Es folgte ein Grundstück nebenan, auf dem er auch ein Restaurant baute und noch ein Grundstück, auf dem er baute und dann verpachtete.
Der Mann hat sich und seine Familie durch harte Arbeit wirklich hochgearbeitet. Er besitzt ein wunderschönes Haus, teure Autos, aber etwas hat sich massiv in seinem Leben geändert.
Ernste Themen
Gestern saß ich bei ihm auf der wunderschönen Terrasse, mit einem leckeren Kaffee in der Hand und einer ebenso leckeren Torte vor mir. Und mein polnischer Kumpel fing an zu erzählen: Der Stress hat seiner Gesundheit hart zugesetzt, sodass er im vergangenen Jahr dem Tod zweimal gerade noch so von der Schippe gesprungen war.
Das hat ihn und seine Einstellung zum Leben radikal verändert, sagt er. Und plötzlich sind wir bei sehr ernsten Themen. Wir sprechen über das Leben und das Sterben, über das Glück und die Angst – und über Gott. Er fragt, ich versuche zu antworten. So einfach kann es manchmal sein.
Botschafter
Das Gespräch gestern hat mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist, anderen Menschen Liebe und Mitgefühl entgegenzubringen, besonders denen, die Gott nicht kennen. Paulus schreibt: „Das alles kommt von Gott. Durch Christus hat er uns mit sich versöhnt. Er hat uns sogar den Dienst übertragen, die Versöhnung zu verkünden“ (2. Korinther 51, 8 BB).
Liebe und Mitgefühl sind etwas anderes, als wenn ich versuche, jedem meinen Glauben aufzuschwatzen. Aber als Christen sind wir gleichzeitig Botschafter (2. Korinther 5, 20). Wenn wir unseren Glauben ernst nehmen, dann werden Menschen uns manchmal signalisieren, dass sie damit nichts zu tun haben wollen, andere werden uns aber auf unseren Glauben ansprechen.
Dann ist es so wichtig, dass wir bereit sind zu antworten. „Begegnet den Außenstehenden mit Weisheit. Macht das Beste aus eurer Zeit! Eure Rede sei stets freundlich und mit einer Prise Salz gewürzt. Denn ihr müsst wissen, wie ihr jedem eine angemessene Antwort geben könnt“, so heißt es in Kolosser 4, 5-6 (BB).
Antworten suchen
Mir hat einmal jemand gesagt: „Überlege doch einmal, warum du noch auf der Welt sein darfst, wo du doch jetzt gerettet bist!“ Vielleicht ist ein Grund, dass ich ab und zu Menschen gegenübersitze, die zwar alles (materielle) auf Erden haben, was man sich nur wünschen kann, aber dennoch Antworten suchen, die ihnen die Welt nicht geben kann.
Deswegen gebe ich dir genau das auch heute mit: Überlege du auch einmal, warum du noch auf dieser Erde bist. Wo bist du ein Botschafter? Wo braucht dein Umfeld deine Liebe und dein Mitgefühl? Gott hat uns diesen größten aller Schätze anvertraut. Was werden Sie heute damit tun?
Sei gesegnet!
„Gott glaubt so sehr an dich, dass er dich seinen Botschafter, seinen Nachfolger, ja sogar sein Kind nennt. Warum übernimmst du nicht seine Sichtweise und glaubst an dich selbst?“ (Max Lucado).
Ferrary für GottinBerlin
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