Mann ist im Wald und schaut zum Himmel

Talente

„Jeder Christ ein Gitarrist“, so haben wir früher immer gescherzt. Es gibt wirklich viele Leute, die Gitarre spielen können und dann auf Freizeiten, am Lagerfeuer oder in geselliger Runde anfangen, den einen oder anderen (christlichen) Schlager zu schmettern. Der Satz hat mich, der ich ja dazugehöre, immer wieder daran erinnert, dass Gott uns Talente und Leidenschaften nicht einfach so oder durch Zufall gegeben hat, sondern, dass er sich freut, wenn wir sie für ihn einsetzen.

„Du kannst so schön Gitarre spielen, ich habe nichts, was ich für Gott tun kann“, hat mir dann nach einem Konzert mal jemand gesagt. Das ist aber nicht wahr. Jeder Mensch kann etwas tun. Es gibt eine Sache, die jeder machen kann oder besser, sein kann. Es gibt einen Punkt, den jeder wissen sollte, der Christ ist.

Fürsprecher – Versöhner

Paulus schreibt: „So sind wir Botschafter Christi, und Gott gebraucht uns, um durch uns zu sprechen. Wir bitten inständig, so, als würde Christus es persönlich tun: »Lasst euch mit Gott versöhnen!«“ (2. Korinther 5, 20 NLB). Wenn du an Jesus glaubst, dann bist du Gottes Kind. Du bist aber noch mehr. In dieser Welt bist du sein Botschafter, quasi sein Repräsentant.

Paulus sagt, dass es also zwei Berufungen gibt, die jeder von uns hat – du und ich – als Repräsentanten von Jesus in dieser Welt. Und bevor es um irgendeinen anderen Dienst für Gott geht, wie zum Beispiel das Gitarrenspielen, hat jeder von uns zwei Dienste, mit denen Gott uns berufen hat, in dieser Welt.

Der eine Dienst ist der des „Fürsprechers“, der andere des „Versöhners“. Als Botschafter von Gott sollten wir Fürbitte halten für andere Menschen, sollten für sie beten. Und wir sollten ihnen den Weg zeigen, dass sie sich von Gott versöhnen lassen. Nichts anderes sagt Paulus.

Was hat Gott mit deinem Leben vor?

Wenn du also fragst, was deine Berufung ist, wenn du fragst, was Gott mit deinem Leben vorhat, was dein Leben als Christ spannend und erfüllend macht, dann hast du hier zwei Dinge, auf denen eigentlich alles andere aufbaut.

Eines gibt es, was die Welt im Moment braucht, das ist Hoffnung. Die Welt scheint gerade dermaßen aus den Fugen zu geraten, dass es unendlich wichtig ist, den Menschen zu sagen, dass sie geliebt sind und dass es Versöhnung mit Gott gibt.

Und Gott hat uns berufen, als seine Botschafter, diese Hoffnung in die Welt zu bringen. Nicht jeder muss dafür auf der Kanzel stehen oder morgens Andachten schreiben. Oft reicht es, für andere zu beten, für andere da zu sein, ihnen mit Liebe zu begegnen – so, wie Jesus ihnen begegnen würde.

Gewaltiger Unterschied

Unsere Kirchen werden seit Jahren immer leerer, der Glaube scheint an Kraft zu verlieren. Aber das liegt nicht nur daran, dass Strukturen verkrustet sind oder die Kirchenkultur die letzten Jahrhunderte verschlafen zu haben scheint.

Wenn du als Botschafter von Christus für die Menschen in deinem Umfeld betest – und nicht „nur“, dass sie gesund werden, einen neuen Arbeitsplatz bekommen oder die Kinder in der Erziehung nicht ausbrechen, sondern dafür, dass sie sich von Gott finden lassen, dass sie sich versöhnen lassen, dass sie die Hoffnung finden und das Glück, das nur Gott ihnen geben kann, dann wirst du einen gewaltigen Unterschied machen.

Und dann kann es sein, dass Menschen dich nach deinem Glauben fragen, dass sie wissen wollen, was Gott dir bedeutet und was er tut in deinem Leben. Dann wirst du beides sein, „Fürsprecher“ und „Versöhner“.

Wenn du das erlebst, dann wirst du auch erleben, dass dein Leben alles andere, als langweilig ist, denn Gott wird durch dich so einiges bewegen.

Gebet

Wann hast du das letzte Mal für einen Menschen gebetet? Wann hast du das letzte Mal gebetet, dass jemand sein Herz aufmacht und Gottes Liebe hineinlässt? Und hast du es schon einmal erlebt, dass andere dich fragen, wie man das macht, Christ zu werden?

Wenn es etwas gibt, das absolut kraftvoll ist, dann dieses. Sei ein „Botschafter“, sei ein „Fürsprecher“ und sei ein „Versöhner“!

Und sei gesegnet!

„Gott glaubt so sehr an dich, dass er dich seinen Botschafter, seinen Nachfolger, ja sogar sein Kind nennt. Warum übernimmst du nicht seine Sichtweise und glaubst an dich selbst?“ (Max Lucado).

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de