Lobpreis
Ich gehe sonntags meist sehr gerne in den Gottesdienst. Auch, wenn ich unterwegs bin, weil ich zum Predigen irgendwo eingeladen bin, dann freue ich mich, wenn ich im Anschluss noch in meine Heimatgemeinde gehen und dort am Gottesdienst teilnehmen kann. Man kann das als ein bisschen verrückt oder übertrieben ansehen, aber zum einen tut es gut, wenn die eigene Seele auftanken kann, gerade, wenn man an anderer Stelle dient, zum anderen liebe ich den Lobpreis in der Gemeinde, in die ich gehe.
Anbetung
Lobpreis und Anbetung sind ein Teil im Gottesdienst, in dem ich mich fallen lassen kann, in dem ich Gottes Nähe ganz stark spüre. Manchmal überkommen mich Tränen beim Singen, manchmal möchte ich vor Freude tanzen. Und wieder zu anderen Zeiten erzähle ich Gott, was mich bewegt – oder aber spüre seinen Segen, den er mir schenken möchte.
Anbetung ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden, auch, wenn er leider im Alltag in der Woche oft zu kurz kommt. Früher habe ich Anbetung nach der Qualität der Musik bewertet, nach der Art der Lieder oder der Atmosphäre in der Kirche.
Dies alles ist mir heute immer noch wichtig, aber Anbetung ist noch viel mehr, als das Singen von Liedern. Anbetung ist ein Zustand meines Herzens. Ich kann Gott von Herzen anbeten, ohne, dass ein Ton meiner Gitarre erklingt oder ich auch nur eine Note singe.
Anbetung wird im Herzen eines Menschen geboren und dann oft durch Musik zum Ausdruck gebracht – oder durch Worte oder auch Kreativität. Ich habe einmal einen Künstler erlebt, der in der Anbetung wunderschöne Bild gemalt hat. Das hat mich sehr bewegt.
Anbetung – Teil der christlichen Religion?
Immer wieder höre ich, Anbetung wäre Teil der christlichen Religion, aber ganz ehrlich, das ist vom Konzept von biblischer Anbetung weit entfernt. Es geht nicht um einen Ritus oder um eine Liturgie, nicht um Tradition oder Stil, es geht um Beziehung, um Intimität und Nähe.
Anbetung bedeutet Hingabe von Menschen, die Gott lieben. Jesus sagt einmal: „Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten“ (Johannes 4, 23 NLB).
Das bemerkenswerte ist, dass Gott nicht einfach von jedem angebetet werden möchte, sondern Menschen sucht, die ihre Herzen öffnen. Er will wahre und echte Menschen. Er will nicht aus Angst, Zwang oder Religion angebetet werden.
Ergebnis der Vertrautheit
Wahre Anbetung ist ein Ergebnis der Vertrautheit mit Gott. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich dabei Bach spiele oder eine moderne Lobpreisband – oder ob ich dabei überhaupt Musik verwende. Die Frage ist: Vertraust du Gott? Suchst du seine Nähe? Öffnest du dein Herz, um ihm ganz nah zu sein und eine Zeit von Intimität mit ihm zu erleben?
Dann ist deine Anbetung mehr, als ein Lippenbekenntnis. Suche Zeiten der Anbetung in deinem Alltag, in denen du die Nähe Gottes suchst. Lebe Beziehung mit ihm. Es wird deinen Glauben verändern und bereichern. Warum? Weil wir für diese Beziehung, weil wir für Anbetung erschaffen wurden.
Sei gesegnet!
„Anbetung ist Wegschauen von sich und ein fasziniertes Hinschauen zu Jesus Christus, der Ihr Schöpfer, Ihr Erlöser und Ihr Vollender ist“ (Friedhold Vogel).
Jürgens Gedanken täglich aufs Handy? Abonniere meinen Telegram-Kanal: https://t.me/juergensgedanken
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de