aufgeschlagenes Buch - Bibel

Zeiten des Ausruhens

Endlich Wochenende, endlich Ferien, endlich mal abschalten. Die meisten von uns freuen sich auf Zeiten des Ausruhens und Erholens. Endlich mal den Kopf freibekommen, endlich mal die Gedanken beruhigen, nicht immer nur von A nach B hetzen. Schade nur, wenn der Alltag wiederkommt und wir gar nicht richtig erholt sind. „Ich bin nach einer Woche schon wieder urlaubsreif“, sagen wir dann gerne.

Die Zeiten, durch die wir im Moment gehen, sind für viele sehr anstrengend. Die Arbeit ist anders als sonst, daneben belasten Dinge wie „Homeschooling“ Körper, Geist und Seele. Und erholen kann man sich in der Freizeit auch kaum, denn fast alles, was Spaß macht, ist geschlossen. Und, ob wir in diesem Jahr in den Urlaub fahren können, kann auch niemand sagen.

Was wird nun aus unserer Erschöpfung? Wie und wo können wir neue Kraft tanken?

Jesus sagt: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen«; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Matthäus 11, 28-30 ELB). Wenn das alles so leicht wäre, gäbe es unter Christen kein Burnout – und wir würden der Welt zeigen, wie es geht. Aber gerade in den verrückten Zeiten braucht es erholte Christen, Christen, deren Seele erholt ist, die eine andere Art von Hoffnung ausstrahlen…

Vier Verben stechen in den Worten von Jesus hervor: Kommen, geben, nehmen, lernen.

1. Zuallererst sagt Jesus: „Komm!“ – Manchmal frage ich mich: Kommen wir oder gehen wir? Ich bin eher ein rastloser Mensch, der immer aktiv sein muss. Gerade in stürmischen Zeiten wirke ich manchmal wie ein Gehetzter – und Zeiten des Urlaubs sind dann auch Zeiten, in denen ich „gehe“, in denen ich in den Urlaub fahren möchte. Aber auch Urlaub kann Stress verursachen, auch ein Wochenende muss nicht erholsam sein. Und dann wundern wir uns, dass unsere Seele sich nicht erholen kann. Jesus sagt: „Komm!“

Jetzt, wo wir noch nicht einmal verreisen dürfen – wo finden wir da Erholung und Ruhe? Jesus sagt: „Komm her zu mir, ich werde dir Ruhe geben!“ Und das kannst du tun, wo auch immer du bist. Das kannst du tun, ganz gleich wie stressig oder entspannt deine Zeit gerade ist. Es ist eine Entscheidung zu sagen: „O.K., Jesus, ich komme jetzt zu dir, ich bringe dir jetzt mein Herz. Du bist der Ort, wo ich zur Ruhe komme!“

2. Das zweite Wort lautet: „geben“. Kennst du auch Aussprüche wie: „Den Urlaub habe ich mir aber wirklich verdient“? Auch, wenn wir das Geld für einen Urlaub verdienen müssen, auch wenn es nötig ist, dass wir die Zeit der Arbeit hinter uns bringen, verdienen wir keinen Urlaub von Jesus, er will ihn uns geben, schenken. Wir laufen oft durchs Leben und sind darauf getrimmt, dass wir Leistung bringen müssen. Jesus will Ruhe schenken, allen, die „mühselig“ und „beladen“ sind. Es tut gut, von unserem Leistungsdenken wegzukommen, wenn wir zu Jesus kommen. Ruhe ist nicht etwas, das wir verdienen, Ruhe ist etwas, das Gott anweist, eben weil er uns so erschaffen hat.
 
 
3. Das dritte Wort heißt: „Nimm“. Jesus sagt: „Nimm mein Joch auf dich!“ Welches Joch trägst du? Das Joch der Leistung, des „Wohlstandes, der Karriere? Trägst du dein Joch oder das Joch von Jesus? Willst du mehr erreichen im Leben, weiter kommen, höher steigen? Oft hat es noch nicht einmal mit der Energie zu tun, die wir z. B. in unsere Arbeit stecken, dass wir ausbrennen, sondern mit dem Grund, warum wir tun, was wir tun. Ein Joch ist, was man einem Esel umhängt, damit sie Lasten ziehen. Das Leben beinhaltet Lasten. Aber Jesus sagt: „Mein Joch ist leicht!“ Das bedeutet nicht, dass ein Christ keine Lasten tragen muss, es bedeutet, dass Jesus dir ein Joch geben möchte, das zu dir passt! Wir tragen ein Joch, das uns nicht passt.
 
 
4. Das letzte ist: „Lernen!“ Jesus sagt: „Lerne von mir!“ Jesus will uns verändern, unser Leben reicher machen, unsere Beziehungen lebendiger und fester, unsere Familien stärker, unseren Glauben tiefer. Er ist dabei „sanftmütig und im Herzen demütig!“ Hör auf, selber alles in die Hand nehmen zu wollen. Du legst dir eine Last auf, für die du nicht geschaffen bist! Lerne von Jesus.  Er hatte seinen Fokus immer auf seinem Vater. Wenn du zu ihm kommst und von ihm lernst, lernst du auch, wie deine Seele zur Ruhe kommt.
 
 
Gebet: „Jesus, gerade in dieser Rastlosen und wirklich verrückten Zeit brauchen unsere Seelen Ruhe. Bitte hilf uns, von uns wegzuschauen. Hilf uns aufzuhören wegzulaufen und zu dir zu kommen. Hilf uns, dass wir unser Joch auf uns nehmen und von dir lernen! Und bitte schenke uns wirklich innere Ruhe, Erholung für die Seele – eine Kraft die uns kein Urlaub geben kann. AMEN!“ 
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de